Syrische Armee von Jihadisten aus Provinz Raqa vertrieben

Damaskus (APA/AFP) - In Syrien scheinen sich Berichte über eine schwere Niederlage der syrischen Armee gegen radikalislamische Kämpfer der G...

Damaskus (APA/AFP) - In Syrien scheinen sich Berichte über eine schwere Niederlage der syrischen Armee gegen radikalislamische Kämpfer der Gruppe Islamischer Staat (IS) zu bestätigen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zog sich die Armee am Freitagabend komplett aus ihrer Militärbasis in der nördlichen Provinz Raqa zurück.

Diese war zuvor von IS-Kämpfern angegriffen worden, mindestens 50 Soldaten wurden dabei laut der oppositionsnahen Beobachtungsstelle getötet. Die IS selbst sprach von 75 getöteten Soldaten.

Raqa ist eine der Hochburgen der sunnitischen Jihadisten, die mittlerweile weite Teile im Irak und mehrere Provinzen in Syrien kontrollieren und dort einen islamischen Gottesstaat (Kalifat) ausgerufen haben. In Raqa stand nur noch die große Basis der 17. Division, eine weitere Basis des 93. Regiments sowie der Flughafen von Tabqa unter Kontrolle der syrischen Führung. Was aus der Basis der 17. Division wird, war zunächst unklar, die staatlichen Medien schwiegen zu der Niederlage. Es war die erste größere Konfrontation zwischen der syrischen Armee und der IS.

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, warf den Jihadisten vor, einen Großteil der 50 Soldaten enthauptet zu haben, nachdem sie ihnen in die Hände gefallen waren. Unklar sei, was aus den anderen Soldaten der Basis geworden sei. Bei den Kämpfen in der Region wurden demnach seit Donnerstag insgesamt knapp 100 Menschen getötet, darunter 28 sunnitische Kämpfer. Die Organisation stützt sich auf ein Netzwerk von Ärzten und Aktivisten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite nicht nachzuprüfen.