Wirtschaftswoche: Juncker will eigenen Kommissar für Finanzmärkte
Brüssel (APA/Reuters) - In der neuen EU-Kommission soll es einem Magazinbericht zufolge einen Kommissar geben, der eigens für die Finanzmärk...
Brüssel (APA/Reuters) - In der neuen EU-Kommission soll es einem Magazinbericht zufolge einen Kommissar geben, der eigens für die Finanzmärkte zuständig ist. Die „Wirtschaftswoche“ berichtete unter Berufung auf EU-Kreise: „Der künftige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will ein eigenes Ressort für Finanzmärkte schaffen.“
Die Neuverteilung der Aufgaben in der Kommission stoße in der deutschen Bundesregierung auf große Zustimmung. Bisher war der Franzose Michel Barnier als Binnenmarktkommissar auch für die Finanzmärkte zuständig.
In dem Sektor stehen gewaltige Reformen an. Die angestrebte Bankenunion, mit der die Steuerzahler in der Euro-Zone künftig besser vor den Folgen von Finanzkrisen geschützt werden sollen, ist aus Sicht der deutschen Bundesregierung das größte wirtschaftliche Projekt in Europa seit Einführung des Euro. Zu dem Vorhaben gehört die gemeinsame Aufsicht unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB), die im November ihre Arbeit aufnehmen soll. Zweiter Pfeiler ist ein Abwicklungsmechanismus für marode Geldhäuser, der nach langem politischen Tauziehen in den kommenden Jahren entstehen soll.
Der neue Kommissionspräsident Juncker soll bis zum EU-Gipfel Ende August sein Konzept für die Besetzung der neuen Kommission vorlegen. Die 28 nationalen Regierungen sollen deshalb bis Ende Juli ihre Kandidaten nominieren.