Sunnitische Stämme im Irak wollen IS-Terrormiliz vertreiben
Bagdad (APA/dpa) - Sechs Wochen nach dem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak begehren sunnitische Stämme gegen die eins...
Bagdad (APA/dpa) - Sechs Wochen nach dem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak begehren sunnitische Stämme gegen die einstigen Verbündeten auf.
Ein Stammesführer in der westirakischen Provinz Al-Anbar, Ahmed Abu Risha, sagte dem kurdischen Nachrichtenportal Rudaw am Samstag in einem Telefon-Interview, dass seine Kämpfer die Jihadisten aus der Region vertreiben und „die Stadt Falluja in den kommenden Tagen befreien“ wollten. Seinen Angaben nach soll es dafür sogar eine Kooperation mit dem irakischen Militär geben.
Bisher sahen die irakischen Sunniten die Extremisten als ungeliebte, aber wichtige Waffenbrüder im Kampf gegen die von Schiiten dominierte Regierung in Bagdad. Nun betonte Abu Risha, dass die ebenfalls sunnitischen IS-Kämpfer in Anbar mit Gewalt gegen Stammesführer vorgingen, die sich ihnen nicht unterordnen wollten. Einige seien sogar hingerichtet worden.
Die Terrormiliz, die auch im Bürgerkriegsland Syrien große und strategisch wichtige Landstriche erobert hat, war bereits monatelang in Al-Anbar präsent, bevor sie im Juni ihren Eroberungszug in Richtung Bagdad begann. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Irak seit Jahresbeginn rund 5600 Zivilisten getötet worden.