Costa Concordia - Renzi bei Ankunft in Genua erwartet
Genua (APA) - Der italienische Premier Matteo Renzi wird beim Eintreffen der Costa Concordia im Hafen Genua am Sonntagvormittag anwesend sei...
Genua (APA) - Der italienische Premier Matteo Renzi wird beim Eintreffen der Costa Concordia im Hafen Genua am Sonntagvormittag anwesend sein. Der Regierungschef wird vom Kai aus das Manöver zum Einzug des 2012 havarierten Kreuzers in der ligurischen Hafenstadt beobachten, berichteten italienische Medien.
Die Schlepper, die seit Mittwoch die Costa Concordia von der toskanischen Insel Giglio nach Genua ziehen, sollen vor dem Hafen von anderen Booten ersetzt werden, die den Kreuzer bis zum genauen Punkt bringen werden, wo das Schiff verankert werden soll. Das Schiff setzte am Samstag plangemäß seine Reise zum Abwrackhafen fort und steht jetzt nur noch einige Stunden vor dem Ziel. Das Wetter hat sich allerdings verschlechtert, Gewitter belasteten den ligurischen Raum, den das Schiff überquert. Die Ankunft vor Genua ist in der Nacht auf Sonntag erwartet. Der Einzug in den Hafen wird erst bei Tageslicht erfolgen.
Für den Hafen Genua ist die Ankunft der Costa Concordia ein Segen. Zwei Jahre lang sollen dann einige hundert Arbeiter mit dem Abwracken beschäftigt sein und damit über sichere Arbeitsplätze in einer Stadt mit hoher Arbeitslosigkeit verfügen. Bis zu 100 Millionen Euro könnte das Verschrotten verschlingen, heißt es. Für das Abwracken hatten sich zahlreiche Häfen von der Türkei bis Norwegen beworben. Die Regierung Renzi hatte jedoch auf das Verschrotten des Wracks in Italien gedrängt.
Der Auftrag zum Abwracken ging an ein Konsortium der Ölfirma Saipem und der genuesischen Unternehmen Mariotti und San Giorgio. Um die Costa Concordia sollen Barrieren errichtet werden, um zu verhindern, dass gefährliche Stoffe ins Wasser gelangen. In einer ersten Phase sollen Möbel und die gesamte Inneneinrichtung der Costa Concordia entfernt werden. Erst danach kann die Abwrackung beginnen.
Das Kreuzfahrtschiff war am 13. Jänner 2012 mit mehr als 4.200 Menschen an Bord vor der Insel Giglio auf Grund gelaufen, 32 Menschen starben. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 77 Österreicher auf der Costa Concordia. Die Reederei Costa Crociere, die zum US-Kreuzfahrtriesen Carnival gehört, hat ihre Mitverantwortung eingestanden, da mehrere Angestellte des Unternehmens für die Havarie verantwortlich gemacht werden.