Steinbrück hält wieder Vorträge gegen profitable Bezahlung

Berlin (APA/AFP) - Nach seinem Misserfolg als SPD-Kanzlerkandidat hat Peer Steinbrück wieder hoch dotierte Vorträge gehalten. Beim Bundestag...

Berlin (APA/AFP) - Nach seinem Misserfolg als SPD-Kanzlerkandidat hat Peer Steinbrück wieder hoch dotierte Vorträge gehalten. Beim Bundestag gab Steinbrück für das Jahr 2014 bisher zwei bezahlte Redeauftritte mit Honoraren im Bereich von jeweils 15.000 bis 30.000 Euro an, wie am Samstag auf der Internetseite des Bundestags einzusehen war.

Eine der Reden hielt er bei einer Veranstaltung der Hamburger Sparkasse zum Thema „Wirtschaftsfaktor Russland“. Die zweite Rede behandelte das geplante transatlantische Freihandelsabkommen, bezahlt wurde sie vom Deutschen Zigarettenverband.

Außerdem gab Steinbrück Einnahmen im Bereich von 100.000 Euro bis 150.000 Euro beim Verlag Hoffmann & Campe an; dort hatte er zwei Bücher veröffentlicht. Für seine Arbeit als Aufsichtsrat bei ThyssenKrupp, die 2012 endete, erhielt Steinbrück im laufenden Jahr noch einmal einen Betrag im Bereich von 7.000 Euro bis 15.000 Euro, wie aus den Angaben hervorgeht.

Deutsche Bundestagsabgeordnete sind verpflichtet, Einkünfte aus Tätigkeiten neben dem Mandat zu melden und zu veröffentlichen. Dabei müssen sie allerdings keine exakten Beträge nennen; die Einkünfte müssen sie stattdessen je nach Höhe auf einer zehnstufigen Skala einordnen.

Nach Berechnungen der „Bild“-Zeitung (Samstagsausgabe) nahm Steinbrück seit Jahresbeginn 2014 durch bezahlte Nebentätigkeiten zwischen 145.000 Euro und 240.000 Euro ein. Als SPD-Kanzlerkandidat war Steinbrück wegen seiner vielen Nebeneinkünfte erheblich unter Druck geraten. Er hatte hunderttausende Euro an Rednerhonoraren kassiert, ehe seine Partei ihn zum Kanzlerkandidaten machte. Steinbrück hatte seine bezahlte Rednertätigkeit daraufhin zunächst eingestellt.