Spannende Gespräche beim Frühstück in der Altstadt
Riesiger Andrang herrschte gestern beim TT-Café in Schwaz.
Von Angela Dähling
Schwaz –„Treff ma uns beim TT-Café“ – so lautete Samstagvormittag die Devise bei Hunderten TT-Lesern im Bezirk Schwaz. Mit Familienangehörigen und Freunden waren sie zum Platz vor der altehrwürdigen Stadtpfarrkirche in der Schwazer Altstadt gekommen, um gemütlich gemeinsam ins Wochenende zu starten. Dort wartete ein Gratis-Frühstück mit frischen Kipferln, Brezen und Butterspitz von Christian Ruetz auf sie. Der junge Bäcker und sein Team verteilten sagenhafte 1400 Stück Gebäck an die Schwazer, die sich dazu 2300 Tassen frisch gebrühten Wedl/Testa Rossa Kaffee schmecken ließen. Und weil der Wettergott wieder einmal fürs TT-Café die Sommersonne vom Himmel scheinen ließ, ging auch das erfrischende Montes Mineralwasser weg wie warme Semmeln. Das Einzige, was nicht jeder nahm, war die druckfrische TT. „Die habe ich längst heute morgen daheim durchgelesen“, nannten die zahlreichen TT-Abonnenten, die für ihre Treue mit Geschenken belohnt wurden, als Begründung.
Allen voran der Obmann der Schwazer Wirtschaftskammer sowie der Fachgruppe der Seilbahnwirtschaft Franz Hörl. „Ich studiere jeden Morgen die TT. Davon, was da drinsteht, hängt ab, wie mein Tag ist“, sagte er. Der Koalitionspartner der ÖVP ist jedenfalls nicht sein Geschmack: „Die VP sollte sich aus der grünen Protestler- und Umweltklammer befreien“, forderte er im Interview mit TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern. Bürgermeister Hans Lintner konnte vom Kellerjoch noch immer keine Neuigkeiten liefern, der Liftbetrieb sei aber für die nächsten Jahre gesichert. Die nötige Frequenzsteigerung in der Innenstadt und neue Gewerbegebiete im Westen der Stadt nannte er als wichtige Projekte. Buchautor und Verleger Martin Reiter hat auf die überwältigende positive Resonanz auf seinen Textvorschlag für die Bundeshymne nun mit Reena Winters aus Bruck eine Sängerin gefunden, die die neue Hymne morgen im Tonstudio aufnehmen wird. „Wir warten schon auf die Klage der Republik“, scherzte er.
Die 91-jährige Mundartdichterin Rosa Erler unterhielt das Publikum mit ihren Versen und die Band Prime Time mit Welthits der letzten Jahrzehnte. Designerin Margret Schiestl verriet, wie sie per Zufall die Kunstfigur „Tiroler Adlerin“ erschuf, die nun ihre Mode ziert und zur Marke wurde und dass ihre Models vor allem eines mitbringen müssen: ein Charaktergesicht – egal wie alt es ist.
So ein Charaktergesicht hat Albin Fankhauser, der sich im entsprechenden T-Shirt als Kunde der „Tiroler Adlerin“ präsentierte. Mit seinem Zillertaler-Mander-Kollegen Chris Fankhauser erzählte er aus seinem Musikerleben. „Wir schreiben fast all unsere Songs selbst und haben zum Glück eine Antenne dafür, was den Leuten unter den Nägeln brennt“, erzählten die beiden eingefleischten Schürzenjäger-Fans. Dass Bands wie Deep Purple sich mit vier Autos vom Flughafen abholen ließen und James Blunt ein extrem netter Kerl ist, verriet Konzertveranstalter Peter Lindner, der am liebsten immer noch selbst Musik macht mit seiner Band Peter&Pedros. Sie und der Bühnenverleih haben ihn in der 1990er Jahren vor dem Konkurs bewahrt, in den er wie andere Veranstalter zu schlittern drohte, gab er unumwunden zu.
Frank Baumann, sportlicher Direktor von Werder Bremen, war mit Zillertal-Werber Gernot Paesold vom Trainingslager in Zell zum TT-Café gekommen und machte klar, dass es sich in Zell keineswegs um ein Feriencamp handelt, sondern hart für den Bundesligastart trainiert wird. 400 Fans seien mitgereist, freute sich Paesold. Das heutige Testspiel des SV Werder Bremen gegen den Champions-League-Qualifikanten Atletic Bilbao wird bereits um 16 Uhr auf dem Platz des SK Fügen (statt in Zell) stattfinden, informierte Baumann. Immer wieder finde er für die Bremer in Österreich Fußballtalente. Dafür, dass es künftig mehr solcher heimischer Fußballtalente geben muss, brach Sepp Geisler (Präs. Tiroler Fußballverband) eine Lanze. „In der Führungsetage der Bundesliga sind Leute, die von Fußball zu wenig Ahnung haben“, kritisierte er und forderte, mehr Tiroler in der Kampfmannschaft zu etablieren.