Trotz Verbotes - 1.500 bei Anti-Israel-Demonstration in Paris
Paris (APA/AFP) - Trotz eines Demonstrationsverbotes haben sich am Samstagnachmittag rund 1.500 Menschen in Paris zu einer Protestkundgebung...
Paris (APA/AFP) - Trotz eines Demonstrationsverbotes haben sich am Samstagnachmittag rund 1.500 Menschen in Paris zu einer Protestkundgebung gegen Israel versammelt. Auf der Place de la Republique im Zentrum der französischen Hauptstadt schwenkten die Demonstranten palästinensische Fahnen und riefen Parolen wie „Israel raus aus Palästina“ oder „Israel Mörder“.
Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort, nachdem es in den vergangenen Wochen am Rande von pro-palästinenischen Demonstrationen in Frankreich zu antisemitischen Ausschreitungen gekommen war. Innenminister Bernard Cazeneuve hatte die Organisatoren der Demonstration am Samstag ein letztes Mal aufgefordert, ihren Aufruf zu der Kundgebung ab 15.00 Uhr zurückzuziehen.
Die Justiz hatte das Verbot der Demonstration wegen Sicherheitsbedenken zuvor erneut bestätigt, nachdem die Organisatoren zuvor einen Eilantrag beim Pariser Verwaltungsgericht gegen das Verbot eingereicht hatten. Die Organisatoren, die mit mehreren tausend Teilnehmern rechneten, kritisierten das Demonstrationsverbot als Provokation.
Die Behörden hatten bereits am vergangenen Samstag und Sonntag zwei Demonstrationen im Pariser Stadtteil Barbes und in der Pariser Vorstadt Sarcelles wegen Sicherheitsbedenken verboten, woraufhin es an beiden Orten zu schweren Ausschreitungen kam. In Sarcelles wurden Geschäfte geplündert, ein jüdischer Laden in Brand gesetzt und Israel-feindliche Parolen gerufen. Genehmigte Demonstrationen in anderen Städten waren ohne Zwischenfälle verlaufen.