Erste Wahllokale öffnen an den Grenzen der Türkei
Istanbul (APA/Reuters) - Gut zwei Wochen vor der ersten direkten Präsidentenwahl in der Türkei sind erste Wahllokale geöffnet worden. Bürger...
Istanbul (APA/Reuters) - Gut zwei Wochen vor der ersten direkten Präsidentenwahl in der Türkei sind erste Wahllokale geöffnet worden. Bürger können seit Samstag bei der Einreise in das Land in 42 Wahllokalen an Grenzübergängen sowie in Flug- und Seehäfen ihre Stimme abgeben. Sie sind bis zu eigentlich Wahltag am 10. August geöffnet.
Bei den meisten dieser Wähler handelt es sich um Türken, die in umliegenden Staaten leben und auf dem Weg in ein anderes Land durch ihre Heimat reisen.
Von Donnerstag an können auch in Deutschland lebende Türken ihre Stimme abgeben. Wahllokale werden etwa in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf und München in Messehallen und Stadien eingerichtet. In früheren Jahren mussten im Ausland lebende Türken zur Stimmabgabe in ihr Heimatland reisen.
Insgesamt sind rund 53 Millionen Türken wahlberechtigt, davon 2,8 Millionen im Ausland. Früher wurde der Präsident des Landes vom Parlament gewählt. Bei der ersten Direktwahl tritt Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan an, der als Favorit gilt. Erdogan will den bisher eher repräsentativen Posten mit mehr Befugnissen ausstatten. Seine konservative AK-Partei erwägt dafür eine Änderung der Verfassung.
Erdogans Mitbewerber sind der frühere Chef der Islamischen Weltkonferenz, Ekmeleddin Ihsanoglu, sowie Selahattin Demirtas, der Vorsitzende der linken Demokratischen Volkspartei, die vornehmlich Kurden vertritt. Sollte kein Kandidat im ersten Wahlgang 50 Prozent der Stimmen erhalten, findet am 24. August eine zweite Abstimmung statt.