Schäuble: „Natürlich darf man auch israelische Politik kritisieren“
Berlin/Gaza (APA/AFP) - Der deutsch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat ein gewisses Verständnis für das militärische Vorgehen Israel...
Berlin/Gaza (APA/AFP) - Der deutsch Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat ein gewisses Verständnis für das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen angedeutet. „Natürlich darf man auch die israelische Politik kritisieren“, sagte Schäuble der „Bild am Sonntag“. „Aber was soll Israel denn tun, um sicherzustellen, dass nicht ständig Raketen auf das Land abgeschossen werden?“
Gerade im jetzigen Gaza-Konflikt, in dem „selbst Ägypten Israel unterstützt“, könne er „vor allzu leichtfertigen Urteilen und Kommentaren“ nur warnen. „Es ist Teil der deutschen Staatsräson, dass wir unter keinen Umständen Antisemitismus dulden“, betonte Schäuble im Interview. Hass auf Juden dürfe in Europa nie wieder gesellschaftsfähig werden - und „den gegenwärtigen Antisemitismus finde ich besorgniserregend“. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der systematischen Massenermordung von Juden während der NS-Diktatur. Zur Integrationspolitik in Deutschland und Europa gehöre auch, über die geschichtliche Erfahrung des Holocaust aufzuklären.