Eric Clapton mochte Tourneen nur als Jungspund
Berlin - Rock-Legende Eric Clapton hätte auf die vielen strapaziösen Tourneen während seiner Karriere gut verzichten können. Genau wie sein ...
Berlin - Rock-Legende Eric Clapton hätte auf die vielen strapaziösen Tourneen während seiner Karriere gut verzichten können. Genau wie sein verstorbener Musiker-Freund JJ Cale könne auch er solchen Konzertreisen wenig abgewinnen, sagte der 69-jährige Brite der „Welt am Sonntag“. „Ich mochte sie mal, als ich noch ein ‚Kid‘ war“, heute aber wolle er einfach nicht mehr in Hotels wohnen.
„Ich will auch nicht mehr zum Flughafen fahren. Ich will am liebsten zu Hause sein.“ Sein Unmut über die Auswüchse des Musikgeschäfts sei früh ins Rollen gekommen. „In gewisser Weise bin ich schon mit 17 in Pension gegangen, weil ich schon damals vom Musikgeschäft genug hatte“, sagte Clapton der Zeitung. „Ich bekam in einer kurzen Zeit einen Überblick, was dieses Musikgeschäft ausmacht und was da alles dranhängt. Ich sagte mir: ‚Ich bin raus.‘“ Gerade diese Haltung habe ihn dann paradoxerweise berühmt gemacht. „Ich konnte nichts dagegen tun, es war außerhalb meiner Kontrolle.“
„Slowhand“ trauert seinem verstorbenen Freund JJ Cale hinterher
Clapton beklagte auch einen grundlegenden „Mangel an Neugier“ heutzutage für den historischen Kontext von Liedern und deren Ursprünge. „Mir scheint, dieses Desinteresse ist heute schlimmer als je zuvor“, und das stimme ihn „ziemlich traurig“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Er selbst habe sich hingegen immer dafür interessiert, welche Musik seine Idole gehört hätten - und warum.
Clapton hatte im Spätherbst seiner Karriere auch mit Cover-Versionen der JJ-Cale-Hits „After Midnight“ und „Cocaine“ für Furore gesorgt. Der Verlust seines Freundes, der am 26. Juli 2013 nach einem Herzinfarkt mit 74 Jahren starb, traf den Bluesgitarristen mit dem Spitznamen „Slowhand“ nach eigenen Worten ebenso schwer wie unvorbereitet. „Aus irgendeinem Grund hatten Charaktere wie er einen tiefen Einfluss auf meine musikalische Psyche“, sagte Clapton der „WamS“ rückblickend - und zwar „mein ganzes Leben lang“. (APA/AFP)