SPD-Politiker kritisieren Schröders enges Verhältnis zu Putin

Berlin/Moskau (APA/AFP) - In der SPD wächst das Unbehagen über das enge Verhältnis ihres Altkanzlers Gerhard Schröder zu Russlands Präsident...

Berlin/Moskau (APA/AFP) - In der SPD wächst das Unbehagen über das enge Verhältnis ihres Altkanzlers Gerhard Schröder zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Im Lichte der jüngsten Ereignisse sei Schröder gut beraten, seine Auftritte und sein Engagement zu überdenken, sagte SPD-Vizefraktionschef Rolf Mützenich dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Sonntag.

Auch Schröder müsse wissen, wie sensibel etwa Balten und Polen die Putin-Schröder-Allianz beobachteten. Noch deutlicher drückt sich der außenpolitische Experte der SPD-Bundestagsfraktion, Dietmar Nietan, aus: „Ich habe dem ehemaligen Bundeskanzler nichts zu raten“, sagte der Abgeordnete. „Aber ich würde mich freuen, wenn er in Moskau in klaren Worten deutlich macht, dass eine rote Linie überschritten ist.“

Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses des vom russischen Staatskonzern Gazprom dominierten Unternehmens Nord Stream. Nord Stream baute und betreibt die gleichnamige Ostsee-Pipeline, durch die Erdgas von Russland nach Deutschland geleitet wird.

Schröder war zuletzt im Mai wegen eines Treffens mit Putin bei einer Geburtstagsfeier in St. Petersburg in der Kritik gestanden. Dabei hatten sich Schröder und Putin zur Begrüßung herzlich umarmt.