In neuer Woche gilt der Blick voraus
Nach der bitteren Heimniederlage gegen Austria Lustenau und dem verpatzten Liga-Start will sich der FC Wacker heute (18.30 Uhr, Kitzbühel) im Test gegen den 1. FC Köln wieder ein Stück weit aufrichten.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Manchmal sagt ein einziger Blick mehr als tausend Worte. Und das betretene Schweigen im Walde, das in den Wacker-Katakomben nach der Last-Minute-Pleite gegen Lustenau herrschte, deutete Coach Michi Streiter als Indiz dafür, wie intakt seine Elf sei.
Der Wacker-Coach ist jetzt auch als Psychologe gefragt. Denn es bringt freilich nichts, noch einmal auf jemanden draufzutreten, der schon am Boden liegt. Der ausgeschlossene Stjepan Vuleta habe an seinem Ausfall „genug zu knabbern“, der Strafenkatalog hänge ohnehin an der Wand und der 20-Jährige will seinen Kollegen außerdem noch eine Jause spendieren: „Ich habe gehofft, dass es sich in Unterzahl gegen Lustenau trotzdem noch ausgeht, und es tut mir sehr leid für die Mannschaft“, meldete sich der Schweizer am freien Sonntag aus der Heimat zu Wort.
Dass der Platzverweis völlig unnötig war, wusste er selbst am besten: „Ich wollte einen Angriff unterbinden und bin viel zu schnell und ungestüm in diesen Zweikampf gegangen. Ich bin noch jung und muss einiges lernen“, zeigte sich der Angreifer reumütig und hofft gleichzeitig, dass die Mannschaft am Freitag in Kapfenberg den nötigen Turnaround schafft: „Ich hoffe, wir können in Kapfenberg eine Siegesserie starten.“
Drei ehemalige Teamspieler (Pascal Grünwald, Jürgen Säumel und Andreas Hölzl) standen gegen Lustenau in der Startelf, der vorhandenen Qualität fehlt aber noch das siegbringende Resultat. „Vielleicht brauchen wir auch noch etwas Zeit für die Umstellung. In der Bundesliga haben wir mehr auf Abwarten gespielt, in Liga zwei müssen wir das Spiel machen. Wir sind die Gejagten, weil wir hohe Ziele haben“, führt Vuleta aus.
Der heutige Test gegen den deutschen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln um Meistertrainer Peter Stöger kommt Streiter nicht ungelegen. Nachdem Vuleta gesperrt in Kapfenberg fehlen wird und hinter Alexander Gründler nach einer Muskelentzündung ein Fragezeichen steht, wird das Freundschaftsspiel mit neuformierter Offensive ein echter Probegalopp. Und wie schon beim 2:5 gegen Werder Bremen werden auch viele junge Kaderspieler zum Einsatz kommen, es wird wieder in Blöcken agiert.
„Das Match am Freitag hat richtig wehgetan. Jetzt müssen wir uns wieder aufrichten und die Köpfe fokussieren“, fordert Streiter eine Jetzt-erst-recht-Mentalität.