Flug MH17 - Malaysia Airlines will neue Luftsicherheitsregeln
London/Kiew (APA/AFP) - Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierjets von Malaysia Airlines über dem Osten der Ukraine fordert die Flug...
London/Kiew (APA/AFP) - Nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierjets von Malaysia Airlines über dem Osten der Ukraine fordert die Fluggesellschaft eine Überarbeitung der Richtlinien zur Flugroutensicherheit. Der Absturz von Flug MH17 werde „beispiellose Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie“ haben, so der kaufmännische Leiter der Airline, Hugh Dunleavy, in der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ vom Sonntag.
Es dürfe nicht länger in der Verantwortung der Unternehmen liegen, die Sicherheit von Flugrouten einzuschätzen. „Wir sind keine Geheimdienste, sondern Fluggesellschaften“, schrieb Dunleavy. Malaysia Airlines sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, zu einem Zeitpunkt die umkämpfte Ostukraine überflogen zu haben, als einige westliche Fluggesellschaften bereits aus Sicherheitsgründen darauf verzichteten.
Das Unternehmen verweist hingegen darauf, dass die Flugroute von MH17 nach den gängigen Regeln als sicher eingestuft worden sei. Sowohl von der ukrainischen als auch von der malaysischen Luftfahrtaufsicht gab es vor dem Absturz keine Sicherheitswarnungen.
Dunleavy forderte, dass die Fluggesellschaften, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) und der Internationale Luftfahrtverband (IATA) gemeinsam „mehr stringente Maßstäbe“ für die Sicherheit von Flugrouten ausarbeiten sollten. Die ICAO berief bereits für Dienstag eine Dringlichkeitssitzung im kanadischen Montreal ein. Dann soll auf Führungsebene über Konsequenzen aus der MH17-Tragödie gesprochen werden.