Gewaltsame Proteste in Indonesien gegen Auflösung von Rotlichtbezirk

Jakarta (APA/AFP) - Bei Protesten hunderter Menschen gegen die geplante Auflösung des bekannten Rotlichtbezirks „Dolly“ in der indonesischen...

Jakarta (APA/AFP) - Bei Protesten hunderter Menschen gegen die geplante Auflösung des bekannten Rotlichtbezirks „Dolly“ in der indonesischen Stadt Surabaya haben sich Demonstranten und die Polizei gewaltsame Zusammenstöße geliefert. Zu dem Protest versammelten sich in der Stadt im Osten der Hauptinsel Java etwa 300 Menschen, vorwiegend Geschäftsmänner, die an der Prostitution verdienen.

Sie setzten Sutoreifen in Brand, woraufhin die Polizei Tränengas einsetzte, um die Menge auseinander zu treiben. Der Protest entzündete sich an einer Entscheidung der Stadtverwaltung, das Geschäft mit dem Sex in dem Bezirk mit Ablauf des muslimischen Fastenmonats Ramadan am Sonntag zu verbieten. „Diese Gegend ist frei von Bordellen und Prostitution“, hieß es auf einem Schild, das die Behörden aufstellten. „Nach dem Ramadan werden wir hier weitermachen wie zuvor, wir werden nicht schließen“, sagte hingegen Ari Saputro, Vorsitzender einer Vereinigung der Gewerbetreibenden in „Dolly“.

Der Polizei gelang es nach etwa einer Stunde, den Protest aufzulösen. Beamte schlugen mindestens einen Mann zusammen, der später mit blutender Nase abgeführt wurde. Wegen der Brände und des Tränengases lag eine dichte Dunstwolke über dem Ort des Protests in Indonesiens zweitgrößter Stadt. In dem größten mehrheitlich muslimischen Land der Welt ist Prostitution weitverbreitet. Käuflicher Sex wird zumeist diskret angeboten. In „Dolly“ bieten sich Frauen bisher allerdings auch offen in Schaufenstern an.