Spaniens neuer Oppositionschef will Sozialisten aus Krise führen

Madrid (APA/dpa) - Der neue Parteichef der spanischen Sozialisten (PSOE), Pedro Sanchez, will seine Partei mit einem gestärkten Selbstbewuss...

Madrid (APA/dpa) - Der neue Parteichef der spanischen Sozialisten (PSOE), Pedro Sanchez, will seine Partei mit einem gestärkten Selbstbewusstsein wieder auf Erfolgskurs bringen. „Wir stehen wieder auf den Beinen und sind auf dem Weg, Spanien zu verändern“, erklärte der 42-jährige Wirtschaftsexperte am Sonntag zum Abschluss eines PSOE-Sonderparteitags in Madrid.

Der Ökonomie-Dozent ging in die 135-jährige Geschichte der PSOE als der erste Parteichef ein, der von den Mitgliedern und nicht auf einem Parteitag gewählt wurde. Die Delegierten bestätigten lediglich im Akklamationsverfahren den Ausgang einer Abstimmung unter den PSOE-Mitgliedern, bei der sich Sanchez vor zwei Wochen gegen zwei Gegenkandidaten durchgesetzt hatte. Der bisherige Parteichef Alfredo Perez Rubalcaba war nach dem Debakel der PSOE bei der Europawahl am 25. Mai zurückgetreten.

Der neue Oppositionsführer war bis vor wenigen Wochen in Spanien weitgehend unbekannt. Er kündigte an, für einen Wandel in der Wirtschaftspolitik einzutreten und die „vom Untergang bedrohte Mittelschicht“ zu verteidigen. Er sprach sich gegen eine Abspaltung der Region Katalonien von Spanien aus. „Die Katalanen und wir übrigen Spanier kämpfen gegen dieselben Übel.“

Die von Sanchez präsentierte Liste der neuen PSOE-Vorstandsmitglieder wurde von den Delegierten mit 86 Prozent der Stimmen gebilligt. Der PSOE-Parteichef in der Region La Rioja, Cesar Luena (33), wurde die neue Nummer zwei in der Gesamtpartei. Die Frauenrechtlerin Micaela Navarro (57) erhielt das eher repräsentative Amt des Parteipräsidenten. Dem Verstand gehören unter anderem auch die frühere Verteidigungsministerin Carme Chacon (43) und der ehemalige baskische Ministerpräsident Patxi Lopez (54) an.