Flug MH17 - Niederlande schlossen Militäreinsatz an Absturzstelle aus
Kiew/Moskau (APA/Reuters) - Die Niederlande und andere Staaten haben nach den Worten von Ministerpräsident Mark Rutte einen Militäreinsatz z...
Kiew/Moskau (APA/Reuters) - Die Niederlande und andere Staaten haben nach den Worten von Ministerpräsident Mark Rutte einen Militäreinsatz zur Sicherung der Absturzstelle von Flug MH17 in der Ostukraine ausgeschlossen. Sein Land sei gemeinsam mit Australien und Malaysia zu dem Ergebnis gekommen, dass eine internationale Truppe in den Konflikt in der Ukraine hineingezogen werden könnte, sagte der Regierungschef am Sonntag.
Die schwer bewaffneten Rebellen nahe der russischen Grenze wären nach seiner Ansicht militärisch überlegen, sagte Rutte. Die ukrainische Armee hat am Sonntag groß angelegte Angriffe mitten im Gebiet der prorussischen Separatisten gestartet. Bei Beschuss auf die Stadt Gorlowka wurden 13 Menschen getötet, wie die Gebietsverwaltung von Donezk mitteilte.
In den Städten Debalzewo, Schachtarsk, Tores und Sneschnoje wurde nach verschiedenen Angaben ebenfalls gekämpft. Damit wurde auch die Absturzstelle der malaysischen Boeing 777-200 zur Kampfzone. Die ukrainischen Angriffe von Norden und Süden könnten das Separatistengebiet in zwei Teile teilen und den Ring um die Millionenstadt Donezk schließen. Unabhängige Berichte zu den Kämpfen gab es nicht.
Verteidigungsministerium und Geheimdienste in den USA erwägen, die ukrainischen Truppen mit Aufklärungsdaten über Luftabwehr-Systeme in Hand der Separatisten zu unterstützen. Wie die „New York Times“ berichtete, sei der Plan noch nicht im Weißen Haus vorgetragen worden. Die USA beschuldigen Russland, die Separatisten mit hochmodernen Waffensystemen zu versorgen. Am Sonntag wurden auch US-Satellitenbilder veröffentlicht, die angeblich den Beschuss ukrainischer Stellungen von russischem Gebiet aus dokumentieren.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur wurde Mitte Juli über der Ostukraine vermutlich abgeschossen. Die mit Abstand meisten Opfer kamen aus den Niederlanden. Einige waren auch Malaysier oder Australier. Insgesamt kamen 298 Menschen ums Leben. Weil noch nicht alle Leichen geborgen sind, sollten eigentlich Experten an der Absturzstelle ermitteln. Wegen heftiger Kämpfe in der Region wurde das Vorhaben aber am Sonntag abgesagt.