1914/2014: Schlechtes Wetter vereitelte Konzert am Sieger-Denkmal

Belgrad (APA) - Schlechtes Wetter hat am Sonntagabend in Belgrad die Pläne vereitelt, ein Konzert am Vorabend des 100. Jahrestages des Begin...

Belgrad (APA) - Schlechtes Wetter hat am Sonntagabend in Belgrad die Pläne vereitelt, ein Konzert am Vorabend des 100. Jahrestages des Beginns vom Ersten Weltkrieg am 28. Juli 1914 abzuhalten. Das Konzert hätte am Denkmal für den Sieger, ein Werk des kroatischen Bildhauers Ivan Mestrovic, auf der Festung Kalemegdan hoch über der Mündung der Save in die Donau gespielt werden sollen.

Das Trompetensolo „Il Silenzio“ (Die Stille) wurde in der serbischen Hauptstadt daher in einer, sich ebenfalls an der Festung befindlichen Kunstgalerie von einem Mitglied des serbischen Militärorchesters vorgespielt.

Zu hören war auch der schon traditionelle „Marsch an die Drina“. Sein Autor Stanislav Binicki, Leiter eines Militärorchesters, hatte den Marsch, der die serbischen Truppen durch den Ersten Weltkrieg begleiten soll, nach der Schlacht von Cer im August 1914 verfasst. Die beliebte Komposition wurde allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg von den jugoslawischen kommunistischen Behörden so gut wie untersagt. Der Marsch galt als nationalistisch.

Erst ein gleichnamiger Film zum 50. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges sollte die Komposition nach langen Debatten in der Staatsführung erneut salonfähig gemacht. Sowohl der Film wie auch der Marsch Binickis wurden in den 1990er Jahren vom Regime von Slobodan Milosevic zu dessen nationalistischen Zielen missbraucht. Sein Versuch, den Marsch gar zur serbischen Staatshymne werden zu lassen, scheiterte jedoch

Auch das Denkmal an den Sieger hat seine eigene Geschichte. Den Plänen zufolge sollte es nämlich im Stadtzentrum stehen. Ein damaliger Frauenverband mobilisierte dagegen, protestiert wurde gegen die Statue des nackten Mannes. Der Sieger fand schließlich seinen Platz auf Kalemegdan.