Salzburger Festspiele: Buhs für Regie eines mäßigen „Don Giovanni“

Salzburg (APA) - Die erste Opernpremiere der Salzburger Festspiele 2014 ist absolviert, und ein durchschlagender Erfolg sieht anders aus. Sv...

Salzburg (APA) - Die erste Opernpremiere der Salzburger Festspiele 2014 ist absolviert, und ein durchschlagender Erfolg sieht anders aus. Sven Eric Bechtolf, Schauspielchef der Festspiele und Regisseur des „Don Giovanni“, musste heute, Sonntagabend, für seine Inszenierung von Mozarts Da Ponte-Oper sogar heftige Buh-Rufe des Premierenpublikums im Haus für Mozart einstecken.

Bechtolf inszenierte weder modern noch traditionell. Stattdessen siedelte er seinen „Don Giovanni“ im zeitlichen Großraum „Erster Weltkrieg“ an und bleib ästhetisch durchwegs ambivalent. Der große Bogen eines eindeutigen Regiekonzepts war nicht zu spüren, auch wenn im Detail viele Einfälle sinnstiftend, plausibel und unterhaltsam wirkten.

Das Solistenensemble und das Orchester hingegen wurden heftig beklatscht. Alle acht Sänger, darunter Ildebrando D ?Arcangelo in der Titelrolle und Luca Pisaroni als „Leporello“, agierten auf geschlossen hohem Niveau und trugen den Abend. Die Wiener Philharmoniker und Dirigent Christoph Eschenbach haben sich gegenüber der schwachen „Cosi fan tutte“-Vorstellung im Vorjahr erheblich gesteigert. Auch wenn vor allem rhythmisch vieles nicht rund lief zwischen Bühne und Orchestergraben, so präsentierten die Musiker doch einen knackigen, satten Mozart-Klang, der über so manche Einfallslosigkeit auf der Bühne hinwegtröstete.

( A V I S O - Morgen, Montagvormittag, wird die APA ausführlich über die erste Opernpremiere der Festspiele 2014 berichten.)