Russland wirft USA Behinderung der OSZE-Mission in Ukraine vor

Kiew/Moskau (APA/AFP) - Russland hat der US-Regierung vorgeworfen, die Aufklärungsarbeit der Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit ...

Kiew/Moskau (APA/AFP) - Russland hat der US-Regierung vorgeworfen, die Aufklärungsarbeit der Organisation für Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa (OSZE) an der Absturzstelle von Malaysia-Airlines-Flug MH17 zu behindern.

Außenminister Sergej Lawrow habe von seinem US-Kollegen John Kerry in einem Telefonat am Sonntag verlangt, dass „dessen Befehlsempfänger nicht länger die OSZE von ihrer laufenden Arbeit abhalten“, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Moskau. Die OSZE-Beobachter konnten bisher nach eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen nicht zur Absturzstelle im heftig umkämpften Osten der Ukraine vordringen.

Kerry habe Lawrow während des Telefonats im Gegenzug angewiesen, „die Lieferungen schwerer Waffen sowie den Raketen- und Artilleriebeschuss von Russland in die Ukraine zu stoppen“, sagte ein ranghoher Vertreter des US-Außenministeriums. „Lawrows Beteuerung, dass schwere Waffen aus Russland nicht zum Konflikt beitragen würden“, habe Kerry keinen Glauben geschenkt. Moskau hatte die USA zuvor mitverantwortlich gemacht für das anhaltende Blutvergießen in der Ostukraine.

Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord abgestürzt, darunter 193 Niederländer und vier Deutsche. Die Regierung in Kiew und westliche Staaten werfen den prorussischen Separatisten in der Ukraine vor, Flug MH17 mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben.