Aktuelle Hymne blitzt in Kufstein ab
Studenten der Fachhochschule fragten Festungsstädter zu ihrer Meinung über die Söhne-Töchter-Version in der österreichischen Bundeshymne. Eine klare Mehrheit lehnt diese ganz eindeutig ab.
Kufstein –Soll nun die österreichische Bundeshymne nur große Söhne, die aktuellen Töchter-Söhne oder gar nur Töne, wie es Martin Reiter aus St. Gertraudi vorschlägt, enthalten? Eine Frage, die, seit der volkstümliche Schlagerbarde Andreas Gabalier die frühere Bundeshymnen-Version ohne die Töchter beim Formel-1-Grand-Prix anstimmte, die Medien mehr als füllte. Die österreichische Innenpolitik erhitzt sich an dieser Frage genauso wie an der Frage des Binnen-I.
Aber was denkt der/die berühmte kleine Mann/Frau auf der Straße von der ganzen Debatte? Das wollten Studierende des Studiengangs Marketing & Kommunikationswissenschaften an der Fachhochschule Kufstein wissen. Die Idee ist während einer Diskussion entstanden. „Wir besprachen gerade Mittel zur ganzheitlichen Meinungsermittlung während eines so genannten ‚Shitstorms‘, als das Beispiel Bundeshymne und Gabalier in den Raum gestellt wurde“, erklärt Studentin Marion Pregenzer. „Da sich Gabalier in der ZIB24-Diskussion auf eine Ö3-Abstimmung berief, in der ja immerhin 90 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Hymne ohne Töchter waren, wollten wir diese Zahl natürlich einem Praxistest unterziehen.“
127 auskunftsfreudige Kufsteiner unterstützten die Umfrage mit ihren Antworten, um einen Trend in der zweitgrößten Stadt Tirols feststellen zu können.
Und der war letztlich ziemlich eindeutig: 61,9 Prozent der Befragten lehnten die Töchter-und-Söhne-Version rundum ab. Für die aktuelle Bundeshymne sprachen sich auch nur 14,3 Prozent aus, wie die Studenten mitteilten. Und rund ein Viertel der Befragten hatte zu diesem Thema überhaupt keine Meinung.
Interessant: Auch jene, die mit dem neuen Hymnentext gleichgestellt werden sollen, können dem Ganzen nichts abgewinnen, immerhin waren 58,2 Prozent der befragten Frauen gegen die Söhne-Töchter-Version. Noch deutlicher fiel das Ergebnis bei den Männern aus, die zu 63,89 Prozent gegen die mittlerweile gültige Version waren.
Neben der Debatte über Töchter standen bei der Umfrage auch die Wahrnehmung in den Medien und das Wissen um die umstrittene Textzeile im Fokus. 88,2 Prozent der Befragten hatten den Disput medial mitverfolgt. Diese breite Aufnahme der Medienberichterstattung zeigte bei den befragten Kufsteinern anscheinend Wirkung: 87,6 Prozent der befragten Personen konnten sich an die besagte Textzeile erinnern. An der Umfrage nahmen insgesamt 127 Personen – 43,3 Prozent Frauen und 56,7 Prozent Männer – teil. (wo, TT)