Vollerwerb scheitert an Kinderbetreuung
Reutte – „Es ist für mich keine Frage der Höhe der Kosten – es geht darum, ob wir es wollen oder nicht“, weist ÖGB-Landesvorsitzender Otto L...
Reutte –„Es ist für mich keine Frage der Höhe der Kosten – es geht darum, ob wir es wollen oder nicht“, weist ÖGB-Landesvorsitzender Otto Leist die Frage nach der Finanzierbarkeit einer Gratis-Kinderbetreuung zurück. Wenn man Milliarden für die Sanierung der Hypo überhabe, dann sei dieses Zukunftsthema nicht einfach wegzuwischen, so der Gewerkschafter.
Derzeit befindet sich Leist mit seinen Mitstreitern auf Tirol-Tour, um die Kampagne „Lohnsteuer runter“ voranzutreiben. Als regionales Thema im Bezirk Reutte hat man sich die Kinderbetreuung herausgeholt. „Die soll ganztägig, ganzjährig und gratis sein“, so Leist. Der Betriebsratschef von Plansee, Kurt Schmid, unterstreicht das. Denn die Probleme der teilzeitlich berufstätigen Frauen mit Kindern bestehen in der stundenweisen Arbeitsweise, den Ferienzeiten und den Kosten der Kinderbetreuung. Das betreffe auch im Außerfern vielfach Frauen, die im Tourismus und Handel beschäftigt sind.
In Richtung Industrie appelliert Schmid vor allem an die Flexibilität, „die sie ja auch von den Arbeitnehmern einfordert“. Diese solle auch gemeinsame Kinderbetreuungseinrichtungen einrichten. Und Tirols ÖGB-Frauenchefin Ulrike Ernstbrunner betont, dass atypische Beschäftigungsformen „nicht der langfristige Wunsch vieler Frauen“ sei, es mangle an der Kinderbetreuung. (pascal)