Flug MH17 - UNO: Absturz könnte Kriegsverbrechen darstellen
Kiew/Moskau (APA/AFP) - Der mutmaßliche Abschuss des malaysischen Flugzeugs über der Ostukraine könnte nach Einschätzung der Vereinten Natio...
Kiew/Moskau (APA/AFP) - Der mutmaßliche Abschuss des malaysischen Flugzeugs über der Ostukraine könnte nach Einschätzung der Vereinten Nationen ein Kriegsverbrechen darstellen. Das geht aus einem am Montag vorgestellten UN-Bericht hervor. „Dieser Verstoß gegen internationales Recht könnte unter den derzeitigen Umständen einem Kriegsverbrechen gleichkommen“, erklärte UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay.
Es werde alles unternommen, um die Verantwortlichen für den Absturz der Passagiermaschine vor Gericht zu bringen.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord abgestürzt. Die Regierung in Kiew und westliche Staaten werfen den prorussischen Separatisten vor, Flug MH17 mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben. Das Rote Kreuz hatte vergangene Woche den Konflikt im Osten der Ukraine erstmals als Bürgerkrieg eingestuft.
Dem UN-Bericht zufolge ist die Zahl der in den Auseinandersetzungen zwischen Armee und pro-russischen Separatisten Getöteten in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen: „Stand 26. Juli wurden mindestens 1129 Menschen getötet und 3442 verletzt.“ In einem UN-Bericht vom 18. Juni lag die Zahl der seit April Getöteten noch bei 356.
Pillay verurteilte zudem den Einsatz „schwerer Waffen in Wohngebieten“ durch beide Konfliktparteien. Den Rebellen warf sie vor, in den von ihnen eroberten Gebieten eine „Herrschaft des Terrors“ errichtet zu haben. Zivilisten würden von den Rebellen entführt, gefoltert und ermordet.