Ein Plus an Sicherheit auf der Pustertaler Höhenstraße
Der zweite Teil der Sanierung läuft auf Hochtouren. 25 Arbeiter tummeln sich auf der aktuell größten aller Landesstraßen-Baustellen des Bezirks.
Von Claudia Funder
Anras –Es ist ein kompliziertes und aufwändiges Bauvorhaben, für das im Frühjahr 2012 der Startschuss fiel: die Generalsanierung und der Ausbau der L324 Pustertaler Höhenstraße, die mit 29,3 Kilometern Gesamtlänge Ortsteile der vier Gemeinden Leisach, Assling, Anras und Abfaltersbach erschließt. Die Straße hatte sich in einem miserablen baulichen Zustand befunden. Immer wieder war es zu Katastrophenschäden durch Hangrutschungen gekommen, die TT berichtete. Die problematische Geologie stellt bei der Schaffung langfristiger Lösungen eine enorme Herausforderung da.
Der erste Teil der Sanierung betraf das 1,2 Kilometer lange Baulos von Oberthal bis Assling. Dieser 3,2 Mio. Euro teure, technisch sehr anspruchsvolle Neubau wurde in der kurzen Zeit von nur neun Monaten umgesetzt und sichert seitdem eine verkehrstechnisch problemlose Erreichbarkeit der einzelnen Ortsteile von Assling.
Derzeit läuft Teil 2 des Großvorhabens: Der 750 Meter lange Abschnitt von St. Justina nach Unterried wies eine Fahrbahnbreite von nur drei Metern auf und wird nun auf 5,50 Meter verbreitert. „Außerdem werden die Kurven für den Begegnungsverkehr Bus-Pkw verbreitert“, erklärt Harald Haider, Leiter des Baubezirksamts Lienz. Gewichts- und Verkehrsbeschränkungen würden dann der Vergangenheit angehören, auch Linien- und Reisebusse können dann ungehindert rollen.
„Für die Arbeiten wurde eine Waldfläche von 3700 m² gerodet, dabei wurden rund 450 Bäume geschlägert“, so Haider zu den Basisarbeiten des Projektes. 6000 m³ Material des bergseitigen Geländes seien abgetragen worden. Da eine Erweiterung talseitig nicht realisierbar ist, erfolgt sie auf der ganzen Länge des Abschnitts bergseitig. „Derzeit entstehen bis zu neun Meter hohe Spritzbetonböschungen, die in bis zu sechs Metern Höhe mit Bruchsteinen – in Beton verlegt – verkleidet werden“, so Haider. Bis zu 25 Arbeiter tummeln sich auf der Baustelle. „Die Kosten für den zweiten Bauschritt belaufen sich auf 2,5 Mio. Euro. Sie werden zur Gänze vom Land getragen“, erklärt der Baubezirksamtsleiter im Gespräch mit der TT.
Bis 8. August gilt hier für den Verkehr eine Totalsperre, dann ist die Straße bis 31. August einspurig mit Ampelregelung befahrbar. Wiederum komplett gesperrt wird der Bereich dann von Anfang September bis Ende Oktober.
Schon jetzt wird der dritte und letzte Teil der Generalsanierung der Pustertaler Höhenstraße geplant, im Zuge dessen der Abschnitt von Unterried nach Marwiesen ausgebaut wird. Länge: etwa ein Kilometer. Der Startschuss werde, so Haider, frühestens im Herbst 2015 fallen, da noch die Bewilligungen fehlen.