IS-Terror: Christliche Kirchen für internationales Eingreifen

Wien (APA) - Die christlichen Kirchen in Österreich fordern ein internationales koordiniertes Vorgehen gegen den Terror der IS-Terrormiliz i...

Wien (APA) - Die christlichen Kirchen in Österreich fordern ein internationales koordiniertes Vorgehen gegen den Terror der IS-Terrormiliz im Irak. In einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung rufen sie die Bundesregierung auf, mit anderen EU-Staaten bei der UNO „zweckdienliche Maßnahmen“ zur Beendigung des Terrors zu erreichen, meldet Kathpress. Auch Finanzsanktionen werden befürwortet.

Im Vorgehen der radikalen sunnitischen Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) gegen Christen und andere religiöse Minderheiten sehen die Kirchen einen „Anschlag auf die Grundlagen der Zivilisation, der Menschenwürde und der Menschenrechte“ und zugleich eine „verabscheuungswürdige Lästerung des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs“. Das „weitgehende Schweigen der Weltöffentlichkeit“ angesichts dieses „Kreuzweges der Christen von Mosul“ stelle einen „Skandal“ dar.

Unterzeichnet wurde die Erklärung von Kardinal Christoph Schönborn, dem griechisch-orthodoxen Metropoliten Arsenios (Kardamakis), dem evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker, dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Superintendent Lothar Pöll, sowie dem Präsidenten der ökumenischen Stiftung „Pro Oriente“, Johann Marte.

Für den 8. August laden die Unterzeichner die österreichischen Christen zu einem „Tag des Fastens und der Fürbitte für die irakischen Christen und für deren muslimische Freunde“ ein. Zugleich rufen die Kirchen als Zeichen der Verbundenheit zu Spenden für die österreichische „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) und „Kirche in Not“ auf, „damit den völlig mittellosen Christen, die im kurdischen Autonomiegebiet großzügige Aufnahme gefunden haben, auch materiell geholfen werden kann.“

Die IS-Extremisten hatten am 10. Juni die nordirakische Stadt Mossul erobert und einen Vormarsch nach Bagdad gestartet. Mit Todesdrohungen vertrieben sie alle Christen aus Mossul. Das Terrorregime des „Islamischen Staates“ macht auch vor den Muslimen nicht halt. So setzten sie einen besonders strikten Fastenmonat Ramadan in Mossul durch, ließen am heutigen Montag aber das Fest Eid al-Fitr zum Fastenbrechen nicht zu.