Italienischer Stromversorger Sorgenia im Halbjahr mit weniger Verlust

Rom/Wien (APA) - Der italienische Stromversorger Sorgenia, bei dem der Verbund aussteigt und sich im Zuge des mit den Banken vereinbarten Rettungspakets von seinem 47-Prozent-Anteil trennt, hat im ersten Halbjahr 2014 den Verlust um 18,4 Prozent auf 206,3 Mio. Euro verringert. Der Umsatz sank um 17,9 Prozent auf 960 Mio. Euro, teilte das Unternehmen in einer Presseaussendung mit.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dreht mit 82,1 Mio. Euro ins Plus, im Vergleichszeitraum 2013 waren es noch Minus 27,8 Mio. Euro gewesen. Der italienische Strommarkt hat im ersten Halbjahr 2014 einen zehnprozentigen Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 gemeldet, hieß es.

Der börsennotierte Verbund hat vergangene Woche seinen Italien-Ausstieg besiegelt. Die Gläubigerbanken übernehmen die angeschlagene Sorgenia zur Gänze. Ein entsprechendes Rettungspaket wurde von den Banken sowie den bisherigen Sorgenia-Eigentümern - Verbund und die Industrieholding CIR - nach sieben Monaten zäher Verhandlungen unterzeichnet. Geplant ist im Rahmen des Restrukturierungsprozesses unter anderem eine Kapitalaufstockung in Höhe von 400 Mio. Euro, an der sich die Mehrheitsaktionäre nicht beteiligen. Damit erhalten die 20 Banken, darunter die Bank-Austria-Mutter UniCredit, die komplette Kontrolle über Sorgenia. Abgeschlossen sein dürfte das Verfahren im Spätherbst. Der italienische Stromversorger ist mit rund 1,8 Mrd. Euro verschuldet.

Der Verbund hatte den Sorgenia-Anteil bereits im Vorjahr auf null abgeschrieben. Der zu 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich stehende Verbund war nicht bereit, noch Kapital in die Italien-Beteiligung zu stecken. Verkaufsversuche waren erfolglos. Insgesamt hat der Verbund in Italien rund 450 Mio. Euro abgeschrieben, im Vorjahr erfolgten davon 396 Mio. Euro an Wertberichtigungen.

~ ISIN AT0000746409 WEB http://www.verbund.com ~ APA338 2014-07-28/14:59