Tennis

Dominic Thiem erst nach hartem Kampf in Kitzbühel weiter

Andreas Haider-Maurer gewann das Österreicher-Duell gegen Gerald Melzer und trifft nun auf den Tschechen Rosol.

Kitzbühel – Das Österreicher-Duell zum Auftakt des ATP-Sandplatzturniers in Kitzbühel hat Andreas Haider-Maurer am Montag für sich entschieden. Der Niederösterreicher gewann beim mit 485.760 Euro dotierten „bet-at-home Cup“ gegen Gerald Melzer nach 1:51 Stunden mit 6:2,7:6(1). Gegen seinen als Nummer drei gesetzten Achtelfinalgegner Lukas Rosol (CZE) rechnet sich Haider-Maurer jetzt durchaus Chancen aus.

Österreichs Tennis-Jungstar Dominic Thiem (ATP-50.) hat am Montagabend lange kämpfen müssen, um die erste Runde zu überstehen. Erst nach 2:41 Stunden setzte sich der 20-jährige Niederösterreicher mit 7:6(4),3:6,7:5 gegen den brasilianischen Qualifikanten Joao Souza durch. Achtelfinal-Gegner Thiems ist nun der Tscheche Jiry Vesely.

Genugtuung für Haider-Maurer

Der 27-jährige Haider-Maurer, die Nummer 113 der Weltrangliste, erwischte einen schlechten Start und ermöglichte Melzer ein schnelles Break. „Aber nach zwei Games bin ich in den Satz reingekommen“, erklärte Haider-Maurer, der ab dem 2:2 seinen Gegner dominierte. Im zweiten Satz hatte Österreichs aktuelle Nummer drei beim Stand von 5:4 seinen ersten Matchball, den Melzer (ATP-147) noch abwehrte. Die Partie ging ins Tiebreak, in dem der jüngere Bruder von Jürgen Melzer schließlich chancenlos war und dieses 1:7 verlor.

„Für mich war es eine schwierige Situation, da Gerald ein sehr guter Freund von mir ist. Ich war schon ziemlich nervös“, bekannte Haider-Maurer nach ihrem ersten Aufeinandertreffen auf der ATP-Tour. Auch die Höhenlage kommt dem 27-jährigen nicht entgegen: „Die Bälle werden sofort tot.“ Haider-Maurer war mit einer gewissen „Wut im Bauch“ nach Kitzbühel gereist. Denn er hätte die fixe Zusage gehabt, dass er als Nummer drei Österreichs eine Wildcard bekomme, erzählte er, diese wurde ihm aber drei Tage vor der Nennung entzogen und Melzer zugesprochen.

Im Match hätte ihn diese Wut aber nicht behindert. „Der Sieg ist für mich jetzt eine Genugtuung. Ich bin glücklich jetzt“, bekannte Haider-Maurer, der Kitzbühel als sein Lieblingsturnier bezeichnet. Immerhin spielt der Niederösterreicher schon das achte Mal in der Gamsstadt. Im Achtelfinale trifft er am Mittwoch nun auf den Weltranglisten-43. Rosol, der vor zwei Wochen in Stuttgart im Finale stand.

„Das ist ein starker Spieler“, weiß Haider-Maurer, „aber ich habe durchaus meine Chancen, wenn ich mich in gewissen Situationen, besonders beim Auftaktspiel steigere.“ Haider-Maurers Ziel ist das Viertelfinale, „und das ist durchaus in Reichweite.“

Während „AHM“ von Nervosität sprach, meinte der ihm unterlegene Melzer, er sei locker in die Partie gegangen. „Ich habe mich um vier Klassen besser gefühlt als in der Vorwoche beim Training. Aber dann hat mir das Selbstvertrauen gefehlt“, nannte der seit kurzem 24-jährige Gerald Melzer den Grund für die Niederlage. „Insgesamt war es ein Spiel auf keinem hohem Niveau. Es gab zu viele Geschenke auf beiden Seiten.“

Nach Kitzbühel wird Melzer nun noch zwei Challenger-Turniere in Prag und in Deutschland auf Sand spielen, anschließend bestreitet er die Qualifikation für die US Open.

Thiem erkämpft sich Drei-Satz-Sieg

Österreichs Jungstar Dominic Thiem (ATP-50.) hat am Montagabend eine durchaus mögliche Erstrunden-Schlappe abgewendet. Der Niederösterreicher besiegte den brasilianischen Qualifikanten Joao Souza (ATP-110) äußerst mühevoll nach 2:41 Stunden mit 7:6(4),3:6,7:5. Am Mittwoch trifft Thiem im Achtelfinale auf den Tschechen Jiri Vesely.

„Manchmal war ich sehr gut, manchmal sehr schlecht. Ich bin im Endeffekt nur glücklich, dass ich gewonnen habe“, sagte ein erleichterter Thiem nach dem Marathon. Den ersten Satz entschied der 20-Jährige im Tiebreak für sich, um den zweiten Durchgang mit 3:6 abzugeben. Nach zwei Sätzen gab es gleich zu Beginn eine zehnminütige Regenpause. „Ich bin aber dann raus auf das Feld, habe mein Game sofort gemacht, das hat mir sicherlich geholfen“, sagte Thiem nach dem entscheidendem 7:5, wobei er die Partie durchwegs durchwachsen sah.

Grund dafür ist eine zuletzt doch eingetretene Müdigkeit, das erste Jahr auf der Tour zeigt gewisse Spuren. „Es ist in den letzten Wochen nicht so gut gelaufen, es fehlt die Lockerheit. Darum ist es wichtig, dass es mit dem Sieg geklappt hat“, erklärte Thiem den harten Kampf. „Es ist die erste schwierige Phase in dieser Saison, wo ich ein bisserl Probleme habe. Da sind solche Siege umso wichtiger.“ Die Rückkehr nach Kitzbühel, wo er im Vorjahr sein erstes Tour-Viertelfinale erreicht hat, habe ihm aber wieder „ein bisschen Energie“ gegeben.

Körperlich fühlte sich Thiem nach dem Schlagabtausch vor rund 3.500 Zuschauern („die Kulisse war einfach gewaltig“) aber gut. „Ich muss schauen, dass ich diese Woche noch gut über die Runden bringe, dann geht es eh nach Amerika.“

Thiem hat nun einen Tag Pause, ehe es gegen Vesely um sein zweites Kitz-Viertelfinale in Folge geht. „Ich habe gegen ihn in Hamburg in der ersten Runde gewonnen. Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten, haben auf der ITF-Ebene schon gegeneinander gespielt. Er ist sehr groß und hat dadurch einen sehr guten Aufschlag. Aber es sollte kein Problem sein“, war Thiem zuversichtlich.

In der Hansestadt hatte er sich Thiem zwei Wochen klar mit 7:5,6:0 durchgesetzt. Der Wandel vom Außenseiter zum Publikumsliebling und zur Nummer eins in Österreich gefällt ihm. „Im letzten Jahr ging ich als Außenseiter auf den Centre Court, heuer als Favorit. Das war schon sehr schön.“

Das Achtelfinale steht ein bisschen auch im Zeichen des „Länderkampfes“ Österreich-Tschechien. Denn zum Auftakt des Hauptbewerbs war zuvor der Niederösterreicher Andreas Haider-Mairer (ATP-113.) gegen seinen Landsmann Gerald Melzer mit 6:2,7:6(1) erfolgreich geblieben. Auch „AHM“ trifft im Achtelfinale auf einen Tschechen, den als Nummer drei gesetzten Lukas Rosol. „Ich habe durchaus meine Chancen, wenn ich mich in gewissen Situationen, besonders beim Aufschlagspiel steigere“, meinte der Niederösterreicher. Haider-Maurers Ziel ist das Viertelfinale, „und das ist durchaus in Reichweite“. (APA)

Für Sie im Bezirk Kitzbühel unterwegs:

Theresa Aigner

Theresa Aigner

+4350403 2117

Michael Mader

Michael Mader

+4350403 3050

Harald Angerer

Harald Angerer

+4350403 2059