„Dunkelgräfin“ von Thüringen war nicht die Tochter Ludwigs XVI.
Hildburghausen (APA/dpa) - Die als „Dunkelgräfin“ bekannte Tote aus einem Grab im südthüringischen Hildburghausen war nicht die französische...
Hildburghausen (APA/dpa) - Die als „Dunkelgräfin“ bekannte Tote aus einem Grab im südthüringischen Hildburghausen war nicht die französische Königstochter Marie Therese. Der MDR lüftete am Montagabend in einer Fernseh-Dokumentation das Geheimnis, über das die Einwohner der Gegend und Historiker seit mehr als 150 Jahren rätselten. Wer die mysteriöse Frau aber war, bleibt weiter unklar.
Ein interdisziplinäres Wissenschaftlerteam hatte seit der Graböffnung 2012 umfangreiche Untersuchungen an den sterblichen Überresten und vergleichende DNA-Analysen vorgenommen - einerseits mit Proben aus dem Herzen des Dauphin, des Bruders von Marie Therese, das in der Basilika St. Denis in Paris aufbewahrt wird, anderseits mit der DNA eines lebenden Nachfahren, Alexander Prinz von Sachsen. Beide Proben stimmten nicht mit der DNA der „Dunkelgräfin“ überein. „Damit können wir ganz eindeutig sagen: Die Dunkelgräfin kann nicht die Prinzessin sein“, sagte Prof. Walther Parson, Molekularbiologe am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck.
Die unbekannte Frau war im Februar 1807 im thüringischen Hildburghausen angekommen. Dort lebte sie 30 Jahre bis zu ihrem Tod in absoluter Isolation. Über ihre Identität wurde niemals etwas bekannt. Da sie stets verschleiert zu sehen war, wurde sie die Dunkelgräfin genannt. Zeugen wollen damals eine Ähnlichkeit mit der französischen Königstochter ausgemacht haben, die einzige Überlebende ihrer Familie, deren restliche Mitglieder während der französischen Revolution getötet wurden.