Ukraine-Krise - EU-Kreise: Sanktionen kosten Russland 100 Mrd. Euro
Brüssel/Kiew/Moskau (APA) - Die geplanten EU-Wirtschaftssanktionen werden Russland heuer und kommendes Jahr fast 100 Milliarden Euro kosten....
Brüssel/Kiew/Moskau (APA) - Die geplanten EU-Wirtschaftssanktionen werden Russland heuer und kommendes Jahr fast 100 Milliarden Euro kosten. Dies berichtete das Internetportal „EUObserver“ am Montagabend unter Berufungen auf EU-Kreise. Der Schaden für Russland werde heuer 1,5 Prozent und nächstes Jahr sogar 4,8 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes betragen oder 23 bzw. 75 Milliarden Euro in absoluten Zahlen.
Wegen des Ukraine-Konflikts wollten die EU-Botschafter am heutigen Dienstag einen Beschluss über erste Wirtschaftssanktionen gegen Russland fassen. Die Maßnahmen sollen neben Finanzmarktbeschränkungen auch Handelsverbote für Waffen, Hochtechnologie und sogenannte „Dual-Use-Güter“, die sowohl militärisch als auch zivil genützt werden können, umfassen.
In relativen Zahlen deutlich geringer werden die Schäden für die europäische Wirtschaft veranschlagt. Die negativen Auswirkungen werden heuer 0,3 Prozent (40 Milliarden Euro) und kommendes Jahr 0,4 Prozent (50 Milliarden Euro) des Bruttoinlandsprodukts der EU betragen, berichtet „EUObserver“ unter Berufung auf die Quelle.
Der Chefökonom der Bank Austria, Stefan Bruckbauer, hatte am gestrigen Montag im APA-Gespräch gesagt, dass die wirtschaftlichen Schäden der Sanktionen für Russland größer wären als für die EU. „Europa hat weniger zu verlieren. Es würde im Fall eines Handelskriegs ein bis zwei Quartale in die Rezession fallen. Doch Russland würde sich fünf Jahre nicht erfangen. Das haben wir durchgerechnet.“