Karzais Cousin bei Selbstmordanschlag in Afghanistan getötet
Kabul (APA/AFP) - Bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan ist am Dienstag ein Cousin des scheidenden Präsidenten Hamid Karzai getötet wo...
Kabul (APA/AFP) - Bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan ist am Dienstag ein Cousin des scheidenden Präsidenten Hamid Karzai getötet worden. Nach Angaben der Behörden kam der als Gast verkleidete Attentäter zum Haus von Hashmat Karzai nahe der unruhigen südlichen Stadt Kandahar, um ihn zum religiösen Fest des Fastenbrechens zu grüßen.
Als die beiden sich umarmten, zündete der Mann demnach einen Sprengsatz, den er unter seinem Turban versteckt hatte. Außer Karsai wurde niemand sonst verletzt oder getötet.
Im Präsidentschaftswahlkampf hatte Hashmat Karzai zunächst für den Bruder von Hamid Kazsai, Kayum Kazsai, gearbeitet. Nachdem dieser seine Kandidatur zurückgezogen hatte, unterstützte er den Wahlkampf von Ashraf Ghani, der bei der Stichwahl um das Amt Mitte Juni gegen Abdullah Abdullah angetreten war. Das Ergebnis der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl steht weiter nicht fest. Abdullah wirft seinem Rivalen Ghani Wahlbetrug vor. Klarheit soll nun eine Neuauszählung der Stimmen bringen.
Vor dem Abzug der internationalen Kampftruppen Ende des Jahres ist die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan in jüngster Zeit wieder deutlich angestiegen. Von Jänner bis Juni zählten die Vereinten Nationen mehr als 1500 zivile Todesopfer. Für rund drei Viertel der Toten sind den UNO-Angaben zufolge Anschläge und Angriffe der radikalislamischen Taliban verantwortlich, die von 1996 bis 2001 in Afghanistan herrschten.