Nur der Aufstieg zählt: Bullen müssen in Baku vorlegen
Salzburg-Trainer Adi Hütter ist vor Duell in vorletzter Qualirunde optimistisch. Aber auch Aserbaidschans Meister Karabach Agdam macht sich Hoffnungen.
Innsbruck –Endlich in der Königsklasse des europäischen Klubfußballs ankommen – mit dem Hinspiel der dritten und somit vorletzten Qualifikationsrunde bei Aserbaidschans Meister Karabach Agdam startet RB Salzburg heute ab 17.30 Uhr in die Champions-League-Saison. Dank bestens geölter Tormaschine soll im siebenten Anlauf der Red-Bull-Ära erstmals der ersehnte Einzug in die Gruppenphase gelingen. Drei Pflichtspiele, drei Siege, 21:2 Tore – Salzburg befindet sich schon zu Saisonbeginn in beneidenswerter Frühform. So muss sich die Truppe von Adi Hütter vor dem kommenden Gegner nicht fürchten, daran ändert auch das Fehlen des gesperrten Torjägers Alan nichts.
„Wir haben viele Tore erzielt und Selbstvertrauen getankt. Und das brauchen wir in Baku“, sagte Hütter, der den Gegner in der zweiten Qualirunde beim Heim-4:0 gegen Valletta im Stadion beobachtet hat. Die nationale Meisterschaft ist übrigens noch nicht gestartet. „Das ist eine starke Mannschaft mit fünf guten Brasilianern, die versteht, über das Spielerische ins Spiel zu kommen“, lautete die Grobanalyse der mit zehn Legionären gespickten Truppe seines Kollegen und ehemaligen aserbaidschanischen Teamstürmers Qurban Qurbanov. Hütter machte aber auch mögliche Schwachstellen aus: „Sie spielen keine langen Bälle. Das könnte uns liegen.“
Was Hütter aber derzeit am besten schlafen lassen kann, ist die kompromisslose Einstellung seiner Spieler, die zuletzt am Samstag beim 5:0 in Wr. Neustadt auch in Unterzahl eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. „Dieser unbedingte Wille meiner Spieler macht mich stolz“, betonte der Neo-Coach, der sich schon in seiner ersten Saison beim Ligakrösus realistische Hoffnungen auf die CL-Gruppenphase machen darf. Denn nehmen die Salzburger die aserbaidschanische Hürde, ist man auch in der letzten Qualirunde gesetzt und vermeidet so Duelle mit großen europäischen Namen.
Agdam rechnet sich freilich auch gegen Salzburg Chancen aus. Aserbaidschans Meister hofft im 31.000 Zuschauer fassenden Tofiq-Bahramov-Stadion – benannt nach dem Linienrichter im WM-Finale 1966 mit dem berühmten „Wembley-Tor“ – zumindest auf ein Ergebnis, das für das Rückspiel eine Woche später hoffen lässt.
Neben Alan werden weiterhin Dauerpatient Isaac Vorsah (Knie), Valon Berisha (Kreuzbandoperation) und Asger Sörensen (Sprunggelenk) fehlen. Auch die Zehenblessur des Mittelfeldabräumers Stefan Ilsanker erwies sich als hartnäckiger als erhofft. Fit ist hingegen wieder Franz Schiemer. Ebenfalls verzichten müssen wird man auf Unterstützung von „Bullen“-Fans vor Ort. Aufgrund der strengen Einreisebestimmungen nach Aserbaidschan und der kurzfristigen Planung verzichtete der Club auf die Organisation einer Fanreise. (APA, w.m.)