Edward Snowden in Zitaten

Berlin (APA/dpa) - Am Anfang gab es nur ein Video von Edward Snowden. Aufgenommen wurde es in Hongkong, bevor er auf seiner Flucht in Moskau...

Berlin (APA/dpa) - Am Anfang gab es nur ein Video von Edward Snowden. Aufgenommen wurde es in Hongkong, bevor er auf seiner Flucht in Moskau strandete. In Russland erhielt der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA vor einem Jahr Asyl. Seitdem trat der heute 31-Jährige mehrmals öffentlich in Erscheinung, kommentierte per Videoschaltung die Enthüllungen und verteidigte sein Vorgehen. Eine Auswahl:

„Ich habe das getan, um das Richtige zu tun.“

(Snowden im März 2014 auf der Technologie-Konferenz TED zu seiner Entscheidung, tausende Geheimunterlagen der National Security Agency (NSA) an Journalisten weiterzugeben.)

„Ich hätte einen Fehler machen können, ich hätte gefeuert werden können, ich hätte ins Gefängnis wandern können, und die Öffentlichkeit hätte nicht von den Dingen erfahren, die ich ihnen mitteilen wollte. Es gab in meinem Fall keine sichere Alternative zur Vierten Gewalt (Medien).“

(Snowden im Juni 2014 vor dem Europarat zu seiner Entscheidung, interne Dokumente an Journalisten weiterzugeben.)

„Ich muss der NSA zugestehen, dass sie angemessene Namen benutzt. Das ist eine meiner Lieblings-Crypto-Bezeichnungen der NSA.“

(Snowden auf der Technologie-Konferenz TED zur Namensgebung der NSA-Software „Boundless Informant“, zu deutsch: Grenzenloser Informant. Die Software zeigt an, wie viele Daten die NSA in welchen Ländern sammelt.)

„Unsere tagtäglichen Aktivitäten sollten nicht überwacht werden.“

(Snowden auf der Technologie-Konferenz TED)

„Kriminelle auf der ganzen Welt benutzen immer noch Telefone. (...) Wenn Sie sich darum Sorgen machen, sollten wir aufhören, rechtswidrige Programme zu betreiben, die Whistleblower enthüllen müssen.“

(Snowden bei einer Anhörung vor dem Europarat im Juni zu der Frage, ob Terroristen dank der Enthüllungen besser über die Möglichkeiten der Geheimdienste Bescheid wüssten.)

„Ich habe keine Verbindung zur russischen Regierung. Wenn die russische Regierung die Wahl hätte, würde sie es wahrscheinlich vorziehen, dass ich nicht hier wäre.“

(Snowden bei einer Anhörung des Europarats zu seinem Asyl in Russland.)

„Es sieht einfach schlecht aus, in Russland zu sein.“

(Snowden zum „Guardian“. Er sagt, Russland sei nicht sein Wunschziel gewesen.)

„Ich werde erkannt. Das ist zeitweise ein wenig unangenehm, weil mein Russisch noch nicht so gut ist, wie es sein sollte. Ich lerne noch.“

(Snowden über seine Russischkenntnisse zum „Guardian“)

„Es gibt mir Energie, die Reaktionen der Öffentlichkeit zu sehen. ... Ein Teil davon zu sein, selbst wenn es ein kleiner Teil ist, war, denke ich, die lohnenswerteste Arbeit meines Lebens.“

(Snowden über die Reaktionen auf die Enthüllungen, im Gespräch mit Journalisten des „Guardian“ in Moskau.)

„Deutschland ... hat um meine Beteiligung gebeten. Interessanterweise haben sie mich auch daran gehindert, nach Deutschland zu kommen.“

(Snowden vor dem Europarat zu den Diskussionen um seine Anhörung als Zeuge vor dem NSA-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages)

„1984 ist ein wichtiges Buch, aber wir sollten uns nicht von den Grenzen der Vorstellungskraft seines Autors einschränken lassen. Die Zeit hat gezeigt, dass die Welt viel unvorhersehbarer und gefährlicher als das ist.“

(Snowden sagte dem „Guardian“, er habe das Buch „1984“ von George Orwell „schon vor einer Weile“ gelesen. Orwell skizziert in dem Werk einen allwissenden Überwachungsstaat.)