Ukraine-Krise - Schwere Gefechte in Ostukraine rund um Absturzstelle
Kiew/Moskau (APA/Reuters/dpa) - Bei heftigen Gefechten zwischen der Armee und pro-russischen Rebellen im Osten der Ukraine sind nach Behörde...
Kiew/Moskau (APA/Reuters/dpa) - Bei heftigen Gefechten zwischen der Armee und pro-russischen Rebellen im Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens 19 Zivilisten ums Leben gekommen. In der Stadt Horliwka seien bei Kämpfen am Montagabend 14 Menschen, darunter fünf Kinder getötet worden, teilten die Behörden am Dienstag mit. In Luhansk (Lugansk) starben fünf Menschen, als eine Granate in ein Altersheim einschlug.
Weite Teile von Luhansk seien ohne Gasversorgung und Strom, teilte die Stadtverwaltung mit. Weiter hartumkämpft war auch die Stadt Schachtjorsk im Gebiet Donezk. Die ukrainische Armee habe dort mindestens vier Luftangriffe auf feindliche Stellungen geflogen, sagte der Kiewer Militärexperte Dmitri Tymtschuk. Schachtjorsk liege unter Minenwerferbeschuss.
Regierungstruppen versuchen seit Tagen Separatisten aus der Region um die Absturz-Stelle von Flug MH17 zu vertreiben. Bisher konnten westliche Experten das Areal wegen der Kämpfe nicht aufsuchen, um Hinweise auf die Absturz-Ursache zu suchen. Die westlichen Staaten sind überzeugt, dass das Flugzeug der Malaysia Airlines von den Separatisten abgeschossen worden ist.
Die ukrainische Armee konnte die Rebellen nach eigenen Angaben in ihre Hochburgen Donezk und Luhansk zurückdrängen. Zudem versuchen sie die Kämpfer an anderen Stellen zu umzingeln.
Rebellenkommandant Igor Strelkow sagte zu Journalisten in Donezk, der Feind bringe alles in die Schlacht, was er zur Verfügung habe, um die „Volksrepublik Donezk“ einzukreisen. Ein Informant der Rebellen berichtete, neue militärische Ausrüstung und Kämpfer für sie seien von Russland aus über die Grenze in die Ukraine gekommen. Allerdings war es nicht möglich, dafür eine unabhängige Bestätigung zu erhalten.
Rebellenführer erklären bisher öffentlich, dass sie nicht von Moskau unterstützt werden. Auch Russland bestreitet entsprechende Vorwürfe westlicher Staaten.
Nach Angaben der Rebellen wurden in den Gefechten seit Anfang Mai 7400 ukrainische Soldaten getötet oder verwundet. Die Regierung in Kiew spricht hingegen von weniger als 1500.