Stichtag für mögliche Pleite Argentiniens
Buenos Aires – Heute endet das Ultimatum für Argentinien im Streit mit zwei US-Fonds um 1,33 Mrd. Dollar. Diese Summe hat ein New Yorker Ger...
Buenos Aires –Heute endet das Ultimatum für Argentinien im Streit mit zwei US-Fonds um 1,33 Mrd. Dollar. Diese Summe hat ein New Yorker Gericht den Fonds zugesprochen, nachdem diese bei der Staatspleite Argentiniens im Jahr 2002 nicht beim Schuldenschnitt für das Land mitgezogen waren.
Doch die Südamerikaner weigern sich, den Betrag zu begleichen. Nicht weil das Land das Geld nicht überweisen könnte, sondern vielmehr weil eine Rückzahlung der gesamten Schuldsumme einen Rattenschwanz an Klagen und ähnlichen Forderungen anderer Gläubiger mit sich ziehen würde. Mit diesen wurde nämlich vertraglich vereinbart, keinem Gläubiger die volle Summe zu bezahlen. Zudem wirft Argentinien den Hedgefonds vor, die missliche Lage des Landes ausgenutzt zu haben. Sie kauften Staatsanleihen in den Jahren nach der Staatspleite Argentiniens zu günstigen Kursen auf. Sollte Argentinien bezahlen, winkt ihnen eine satte Rendite von 1680 Prozent. Gelingt heute kein Durchbruch in den Verhandlungen mit den Fonds, wird das Land wie bereits 2002 als zahlungsunfähig bewertet. Eine Gruppe von Besitzern argentinischer Anleihen im Volumen von über 4 Mrd. Dollar will die Lage offenbar entschärfen. Sie habe dem Land angeboten, auf die ominöse Vertragsklausel zu verzichten, berichtete die Financial Times.
Indes hat Argentinien gestern einen kleinen Teil seiner Schulden an staatliche Kreditgeber zurückgezahlt. Acht Ländern wurden insgesamt 642 Mio. Dollar überwiesen. (APA, AFP)