Europas Leitbörsen zur Eröffnung leicht im Minus erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der europäische Aktienmarkt wird am Mittwoch leicht im Minus erwartet. Der Euro-Stoxx-50 wird aktuell 0,22...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der europäische Aktienmarkt wird am Mittwoch leicht im Minus erwartet. Der Euro-Stoxx-50 wird aktuell 0,22 Prozent im Minus erwartet, wie der Future auf den Eurozonen-Leitindex zeigt.

Der X-DAX stand vor Börsenstart um 0,15 Prozent tiefer bei 9.639 Punkten. Er zeigt den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex. Am Vortag hatte sich der Dax stabilisiert.

Für die Börsianer gilt es einen ganzen Reigen von Zahlen bei mehreren großen Unternehmen zu verarbeiten. Zudem drückt die Unsicherheit um die Krisenherde auf die Stimmung. Die EU und die USA verstärken in der Ukraine-Krise mit Wirtschaftssanktionen den Druck auf Russland, was laut dem Marktstrategen Chris Weston vom Broker IG für Gegenwind am europäischen Aktienmarkt sorgen könnte. Auch der um Mitternacht drohende technische Zahlungsausfall Argentiniens könnte die Risikofreude wieder bremsen. Zur Zurückhaltung passen auch eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten und die Fed-Zinsentscheidung am Abend.

Europas drittgrößter Ölkonzern Total hat erneut einen Gewinneinbruch erlitten. Ein schwaches Raffineriegeschäft und sinkende Produktionszahlen führten im zweiten Quartal zu einem Ergebnisrückgang um 12 Prozent auf 3,15 Milliarden US-Dollar. Das war noch weniger als Analysten erwartet hatten. Beim Umsatz gab es ein leichtes Plus von zwei Prozent auf 62,56 Milliarden Dollar.

Die Umbaupläne bei Peugeot zeigen erste Erfolge. Der französische Autobauer verringerte im ersten Halbjahr seinen Nettoverlust deutlich auf 114 Mio. Euro. Zudem schrieb die Auto-Sparte erstmals seit drei Jahren operativ wieder schwarze Zahlen. Der Umsatz sank allerdings leicht um 0,4 Prozent auf 27,6 Mrd. Euro.

Die spanische Großbank BBVA hat ihren Erholungskurs im zweiten Quartal fortgesetzt. Der um Sondereffekte wie Verkäufe von Geschäftsteilen bereinigte Überschuss legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 704 Millionen Euro zu. Das war besser als von Analysten erwartet. Die Bank profitierte dabei vom Ende der wirtschaftlichen Talfahrt Spaniens.

Auf Unternehmensseite gehörten in Frankfurt Infineon-Aktien nach der Quartalsbilanz des Chipherstellers vorbörslich zu den besten DAX-Werten bei Lang & Schwarz (L&S). Sie verteuerten sich um 1,30 Prozent. Infineon sieht sich auf dem Weg zu einem guten Jahresendspurt und geht davon aus, die Jahresziele zu übertreffen. Die Bilanz zum dritten Geschäftsquartal hatte beim Umsatz die Markterwartungen getroffen und beim Ergebnis positiv überrascht.

Weniger überzeugt zeigte sich Börsianer dagegen von den Zahlen der anderen beiden DAX-Konzerne Bayer und HeidelbergCement. Bayer-Aktien verloren als schlechtester DAX-Wert bei L&S mehr als ein Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern verfehlte im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Markterwartungen. Die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigten die Leverkusener allerdings.

Bei dem Baustoffkonzern HeidelbergCement drückte der starke Euro den Gewinn und das Ergebnis unter die Analystenerwartungen. Ein Börsianer sagte aber: „Auf den ersten Blick ist die Reaktion negativ. Aber die Aktien haben sich zuletzt schon unterdurchschnittlich entwickelt, so dass im Verlauf eine Aufwärtsreaktion möglich sein sollte.“ Vorbörslich steht nur ein leichtes Minus zu Buche.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA059 2014-07-30/08:42