Vietnamkrieg - Chronologie

Hanoi (APA/dpa) - Mit der Eroberung Saigons endeten 1975 drei Jahrzehnte Krieg in Vietnam. Erst hatten die Vietnamesen die französische Kolo...

Hanoi (APA/dpa) - Mit der Eroberung Saigons endeten 1975 drei Jahrzehnte Krieg in Vietnam. Erst hatten die Vietnamesen die französische Kolonialmacht vertrieben, dann die USA. Nach Schätzungen wurden bis zu vier Millionen Menschen getötet, darunter rund 58.000 Amerikaner.

1945, 2. September: Der kommunistische Partisanenführer Ho Chi Minh erklärt nach Abzug der japanischen Besatzer die Unabhängigkeit Vietnams von Frankreich.

1946: Frankreich entsendet Truppen, der Krieg beginnt.

1954, 7. Mai: Der Fall der Dschungelfestung Dien Bien Phu nördlich von Hanoi besiegelt die Niederlage der Franzosen.

1954, 21. Juni: Die Genfer Indochina-Konferenz vereinbart die Teilung in zwei unabhängige Staaten. Der Süden kommt unter US-Einfluss.

1960: Widerstandgruppen schließen sich zur kommunistisch dominierten Nationalen Befreiungsfront Südvietnams zusammen (Vietkong).

1961: Die USA entsenden „Militärberater“; bis 1963 sind es 16.300.

1964, 4. August: Beim „Zwischenfall im Golf von Tonkin“ werden US-Zerstörer angeblich grundlos von nordvietnamesischen Patrouillenbooten angegriffen. Der US-Kongress stimmt der Bombardierung Nordvietnams zu.

1965: Im Februar beginnt der systematische Bombenkrieg gegen Nordvietnam, im März landen erste US-Bodentruppen bei Da Nang.

1968: Das buddhistische Neujahr beginnt mit der „Tet-Offensive“. 230.000 Vietkong und 50.000 nordvietnamesische Soldaten kämpfen gegen mehr als 500.000 Amerikaner und 200.000 Südvietnamesen.

1968, 13. März: Erste Sondierungsgespräche zwischen den USA und Nordvietnam.

1968, 16. März: US-Soldaten erschießen im Dorf Son Mai (auf US-Karten My Lai genannt) 504 Frauen, Männer und Kinder. Nach Enthüllung des mehr als ein Jahr vertuschten Massakers gibt es weltweit Proteste, in den USA kippt die öffentliche Meinung zum Krieg.

1969, 18. Jänner: In Paris beginnen Friedensverhandlungen, ab August zunehmende „Vietnamisierung“ des Krieges durch Aufrüstung Südvietnams.

1972: Nach dem Abbruch der Verhandlungen durch die USA neue Großoffensive Nordvietnams und Angriffe von US-Bombern auf nordvietnamesische Städte.

1973, 27. Jänner: Neue Friedensverhandlungen in Paris und Vereinbarung eines Waffenstillstands. US-Außenminister Henry Kissinger und Nordvietnams Politbüromitglied Le Duc Tho als Unterhändler erhalten den Friedensnobelpreis.

1974: Verletzungen des Waffenstillstands durch beide Seiten.

1975: Kommunistische Truppen nehmen eine Provinz Südvietnams nach der anderen ein. Nach heftigen Angriffen auf den Flughafen Saigons beginnen die Amerikaner am 29. April mit der abschließenden Evakuierung. Einen Tag später kapituliert Südvietnam.

1976, 2. Juli: Vereinigung von Nord- und Südvietnam in einem Staat.