Flug MH17 - Weißrussland unterstützt Gespräche zur Ukraine-Krise
Kiew/Minsk/Luhansk (Lugansk) (APA/Reuters) - Die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe soll vermutlich am Donnerstag in Weißrussland zusammenkomm...
Kiew/Minsk/Luhansk (Lugansk) (APA/Reuters) - Die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe soll vermutlich am Donnerstag in Weißrussland zusammenkommen, um Möglichkeiten für einen freien Zugang zur Absturzstelle des Flugzeugs im ostukrainischen Rebellengebiet auszuloten. Das Büro des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko teilte am Mittwoch mit, sein Land komme damit einer Bitte des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko nach.
Ein genauer Termin wurde nicht genannt. Poroschenko habe aber um ein Treffen am Donnerstag gebeten, bei dem es vornehmlich um den Zugang zum Trümmerfeld gehen solle. Zudem solle über die Freilassung von „Geiseln“ der prorussischen Rebellen gesprochen werden, hieß es auf der Facebook-Seite des ukrainischen Präsidenten.
Der Kontaktgruppe gehören der ehemalige ukrainische Präsident Leonid Kutschma, Russlands Gesandter in Kiew und ein hochrangiger Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an. Es gab keine Hinweise darauf, dass auch Vertreter der Separatisten teilnehmen werden. In der Erklärung des weißrussischen Präsidialamtes hieß es lediglich, alle interessierten Parteien seien eingeladen.
Die ehemalige Sowjetrepublik Weißrussland hat enge Beziehungen zu Russland wie auch zur benachbarten Ukraine. Am Dienstag waren internationale Experten den dritten Tag in Folge wegen anhaltender Kämpfe nicht in der Lage zur Absturzstelle zu gelangen. Am Mittwoch werde wohl kein neuer Versuch unternommen, sagte ein OSZE-Sprecher. Am Morgen war ein OSZE-Konvoi rund zehn Kilometer außerhalb von Donezk von Rebellen auf der Straße in das Absturzgebiet aufgehalten worden. Nach OSZE-Angaben waren die Beobachter aber nicht auf dem Weg zum Flugzeugwrack. Beim Absturz der vermutlich abgeschossenen Maschine waren vor rund zwei Wochen alle 298 Insassen umgekommen. Die internationalen Experten sollen nach Hinweise auf die Absturzursache und Überresten immer noch nicht geborgener Opfer suchen.