Rom gibt grünes Licht für Studie zu Stromautobahn Kärnten-Friaul
Tolmezzo/Kötschach-Mauthen (APA) - Das italienische Umweltministerium hat grünes Licht für eine Studie zur Bewertung der Umweltbelastung ein...
Tolmezzo/Kötschach-Mauthen (APA) - Das italienische Umweltministerium hat grünes Licht für eine Studie zur Bewertung der Umweltbelastung einer Stromautobahn gegeben, die die Kärntner Ortschaft Würmlach (Kötschach-Mauthen) mit Somplago bei Tolmezzo im Friaul verbinden soll. Das gibt der Gruppe „Alpe Adria Energia SpA“ neue Hoffnung, die seit Jahren den 42 Kilometer grenzübergreifenden Energiezusammenschluss errichten will
An der „Alpe Adria Energia SpA“ beteiligt sich der italienische Stahlriese Pittini. Seit 2007 versuchen Bürger in Friaul-Julisch Venetien und Kärnten den Bau der Stromautobahn zwischen Würmlach im Bezirk Hermagor und Somplago zu verhindern. Kürzlich hat das Projekt in der EU den „PCI-Status“ erhalten. Damit ist es im Sinne der Energieinfrastruktur ein „Projekt von gemeinsamen Interesse“ was den Betreibern neben EU-Förderungen auch raschere und effizientere Genehmigungsverfahren verspricht.
Rom fordert Garantien, dass die Stromautobahn nicht zu stark umweltbelastend ist, berichtete die lokale Tageszeitung „Il Messaggero Veneto“. Gefordert wird, dass eine ökologisch verträgliche Erdkabelleitung unter der Straße über den Plöckenpass von und nach Kärnten entsteht. Hinzu soll die Alpe Adria Energia keine Strommasten in Gebieten errichten, in denen Vögel nisten. Außerdem sollen bei den Bauarbeiten so wenig möglich Bäume gefällt werden.
Das grüne Licht des italienischen Umweltministeriums für eine Überprüfung der ökologischen Belastung des Projekts setzt die Bürgerkomitees in Aufruhr, die sich in Kärnten und in Friaul gegen die Stromautobahn wehren. Die Bürgermeister einiger friaulischen Gemeinden planen Protestaktionen gegen das Infrastrukturprojekt.
„Wir werden mit anderen Gemeinden konkrete Initiativen gegen die Stromautobahn ergreifen“, betonte der Bürgermeister der Ortschaft Cercivento, Luca Boschetti. Am 9. August ist eine Demonstration in Kärnten und Friaul gegen das Projekt vorgesehen. „Wir werden entlang der Strecke zwischen Würmlach und Somplago Leuchtfeuer anzünden. Damit wollen wir bezeugen, dass diese Berge leben“, sagten die Initiativen der Kampagne.