Motorsport: Auer will in Spielberg Aufholjagd in Formel-3-EM starten
Wien/Spielberg (APA) - Österreichs derzeit größte Motorsport-Nachwuchshoffnung bläst am Wochenende in Spielberg zum Angriff. Lucas Auer will...
Wien/Spielberg (APA) - Österreichs derzeit größte Motorsport-Nachwuchshoffnung bläst am Wochenende in Spielberg zum Angriff. Lucas Auer will bei seinem Heimevent in der Formel-3-EM eine Aufholjagd starten. Nach sieben von elf Stationen liegt der 19-jährige Tiroler auf Rang drei. Die EM gilt nicht nur als Spielwiese kommender Formel-1-Piloten, sondern derzeit auch als stärkste Nachwuchsserie der Welt.
In Spielberg gehen am Samstag (11.10 Uhr) und Sonntag (11.00 und 15.35 Uhr) im Rahmen der D wie immer drei EM-Läufe über die Bühne. Im ersten wird Auer wegen einer Kollision zuletzt in Moskau fünf Startplätze zurückversetzt. Der Neffe des früheren Formel-1-Piloten Gerhard Berger hat dennoch seinen zweiten Saisonsieg im Visier. Im Vorjahr war er in der Steiermark Zehnter, Vierter und Dritter geworden.
„Wir haben noch einen kleinen Joker, den wir einsetzen müssen. Die Pole Position und auch ein Rennsieg sind möglich“, meinte Auer, der Anfang Mai in Hockenheim gewonnen hat. Der Rückstand auf EM-Leader Esteban Ocon aus Frankreich beträgt 168 Punkte, aufgegeben hat der Österreicher die Meisterschaft aber noch lange nicht. „Man muss nur zu gewinnen anfangen. Auch er steht unter Druck und muss sich verteidigen.“
Spielberg stellt auch für Auer ein Schlüsselwochenende dar. Ziel ist es, in einem Nachwuchskader der Formel-1-Topteams Mercedes, Red Bull oder Ferrari unterzukommen. „Man muss sich interessant machen. Das geht vor allem über Leistung“, sagte Auer, der in seinem zweiten EM-Jahr steht. „Der Rest der Saison wird für meine Karriere sicher entscheidend.“ Fernziel bleibt die Königsklasse, in der seit 2010 kein Österreicher mehr gefahren ist.
Ocon hat zuletzt in Moskau alle drei Rennen gewonnen. Noch mehr Aufmerksamkeit erregt derzeit aber der EM-Zweite Max Verstappen. Um den 16-jährigen Niederländer, Sohn des Ex-Piloten Jos Verstappen, buhlt bereits die halbe Formel 1 für die jeweiligen Nachwuchsprogramme. „Er ist ein super Fahrer, der zeigt, dass man auch direkt aus dem Kartsport erfolgreich sein kann“, lobte Auer seinen Konkurrenten.
Überhaupt tummeln sich in der Formel 3 so viele Talente wie lange nicht. „Das ist ein guter Jahrgang. Einige werden sich sicher in der Formel 1 wiederfinden“, meinte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der auch Auers Fortschritt beobachtet. „Die Formel 3 ist mit Sicherheit die stärkste Nachwuchsserie. Es ist eine tolle Serie, die momentan alles andere in den Schatten stellt.“
Zuletzt hat der Russe Daniil Kwjat den Sprung aus der Formel 3 in die Königsklasse geschafft und schlägt sich dort mehr als beachtlich. Für Auer eine zusätzliche Motivation - wie auch das Heimpublikum in Spielberg. „Der Druck ist natürlich da. Im Vorjahr habe ich die Aufmerksamkeit aber sehr genossen“, sagte der Kufsteiner, der Ferrari-Star Fernando Alonso als Vorbild nennt.