Netanyahu: Werden Hamas-Tunnel auf jeden Fall zerstören
Jerusalem (APA/Reuters/dpa) - Israel will die Tunnel der radikalislamischen Hamas unter der Grenze zum Gazastreifen unter allen Umständen ze...
Jerusalem (APA/Reuters/dpa) - Israel will die Tunnel der radikalislamischen Hamas unter der Grenze zum Gazastreifen unter allen Umständen zerstören. „Wir sind entschlossen, diesen Einsatz zu Ende zu bringen - ob mit oder ohne Waffenruhe“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Donnerstag vor Beginn einer Kabinettssitzung in Tel Aviv.
„Ich werde keinem Vorschlag zustimmen, der das israelische Militär nicht in die Lage versetzt, diese wichtige Aufgabe im Namen der Sicherheit Israels zu erfüllen“, erklärte der israelische Premier. „Die Anlagen, die Hamas gebaut hat, hätten es ihr ermöglicht, Soldaten und Zivilisten (in Israel) an vielen Orten gleichzeitig anzugreifen.“
Die Armee habe bereits Dutzende „Terror-Tunnel“ zerstört und Hunderte militanter Palästinenser getötet. „Dies ist nur die erste Phase einer Entmilitarisierung des Gazastreifens“, sagte Netanyahu. Für dieses Ziel habe er eine breite internationale Unterstützung. „Die Armee ist weiter mit voller Macht im Einsatz.“ Netanyahu warnte vor einer Radikalisierung des politischen Diskurses in Israel und rief die Gesellschaft zur Einheit auf.
Verteidigungsminister Moshe Yaalon sagte, die Armee habe der im Gazastreifen herrschenden Hamas im Verlauf der Offensive „riesigen, nie dagewesenen Schaden“ zugefügt. „Wir werden nicht nachlassen, bis wieder Ruhe und Sicherheit herrschen.“ Die Hamas versuche, die große Zahl ihrer getöteten Kämpfer zu verbergen. „Die Hamas zahlt einen sehr hohen Preis.“
Der Chef der Streitkräfte im Gazastreifen, Generalmajor Sami Turgeman, hatte am Mittwoch gesagt, es werde nur noch wenige Tage dauern, bis alle Angriffstunnel zerstört seien. Bisher seien 32 dieser geheimen Durchgänge vom Palästinensergebiet nach Israel entdeckt und die Hälfte davon zerstört worden.
Seit mehr als drei Wochen führt das israelische Militär eine Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen. Auch mehrere UN-Schulen, in denen die Vereinten Nationen Zivilisten Unterschlupf gewährt haben, wurden angegriffen, was sowohl bei UN als auch bei den USA auf harsche Kritik stieß.
Nach Angaben aus israelischen Militärkreisen sollten 16.000 weitere Reservisten einberufen werden, um die eingesetzten Truppen zu entlasten.
Nach Angaben palästinensischer Behörden wurden bei den israelischen Angriffen bisher 1361 Palästinenser getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Auf israelischer Seite starben in den Kämpfen 56 Soldaten sowie drei Zivilisten durch Raketenbeschuss der Hamas.