Fall Litwinenko belastet Beziehungen zwischen London und Moskau
London/Moskau (APA/dpa) - Das britisch-russische Verhältnis gilt seit Jahren als angespannt. Die Affäre um den Giftmord an dem Kreml-Kritike...
London/Moskau (APA/dpa) - Das britisch-russische Verhältnis gilt seit Jahren als angespannt. Die Affäre um den Giftmord an dem Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko im November 2006 führte zu einem Tiefpunkt in den Beziehungen.
Acht Monate nach dem Tod des Ex-Geheimdienstlers wies Großbritannien vier Diplomaten der russischen Botschaft in London aus. Die Briten reagierten damit auf die Entscheidung Russlands, den des Mordes an Litwinenko verdächtigten Geschäftsmann und Ex-Agenten Andrej Lugowoi nicht an Großbritannien auszuliefern. Moskau, das seinerseits die Auslieferung von im Londoner Exil lebenden Russen verlangte, verwies im Gegenzug vier britische Botschaftsangehörige des Landes.
Russland und Großbritannien stellten Diplomaten und offiziellen Vertretern ihres Landes kurzzeitig keine Visa mehr aus. Zudem wurde die Zusammenarbeit beim Kampf gegen den Terrorismus aufgekündigt. Moskau ließ außerdem zwei Regionalbüros des Kultur- und Bildungsinstituts British Council in Russland schließen.
Im Juni 2010 vereinbarten der britische Premierminister David Cameron und der damalige Kremlchef Dmitri Medwedew bei einem Treffen in Kanada einen Neustart in den Beziehungen. Cameron besuchte im September 2011 als erster britischer Regierungschef seit 2005 Moskau. Die Differenzen im Fall Litwinenko blieben aber bestehen.