Anrainer setzen sich zur Wehr
Nach Kritik an einem Bauprojekt in der Haller Fassergasse von der Liste Für Hall machen nun Anrainer gegen das Vorhaben mobil.
Von Denise Daum
Hall –„Wohnen im Grünen“ – so seien die Eigentumswohnungen in der Fassergasse angepriesen worden. „Uns wurde noch bei der Schlüsselübergabe vor knapp einem Jahr versprochen, dass die Grünfläche neben unserer Wohnanlage für längere Zeit unbebaut bleibt“, sagt Lukas Pergher. Er und zwei weitere Anrainer wollen sich nun gegen den geplanten Bau eines gemeinnützigen Wohnbauträgers von rund 50 Wohnungen auf der benachbarten grünen Wiese wehren. Auch die Liste Für Hall lehnt das Vorhaben, das die ÖVP forciert, ab und nannte es einen „raumplanerischen Wahnsinn“, die TT berichtete.
Dieses Argument wollen auch die betroffenen Anrainer in ihrer Stellungnahme zur Auflage des geänderten Flächenwidmungsplans anführen. „Wir wollen ein raumplanerisches Gegengutachten vorlegen“, sagt Pergher. „Wir sind nicht so naiv, zu glauben, dass wir das Projekt verhindern können. Aber wir wollen es zumindest entschärfen, was die enorme Baudichte betrifft“, ergänzt Mitstreiter Werner Krenn. Außerdem, so sind die Anrainer überzeugt, sei in Hall kein zusätzlicher Bedarf an Wohnungen gegeben. „Das Projekt basiert nur auf weiterem Zuzug“, sagt Pergher.
Bürgermeisterin Eva Maria Posch (ÖVP) betont, dass die Grünfläche nicht vor 2017 bebaut werde. Das sei mit dem Bauträger vereinbart worden. Der Flächenwidmungsplan sei „vorausschauend“ geändert worden. „Wir befinden uns in der Fassergasse im zentrumsnahen Bereich, hier müssen wir einfach sparsam mit Gründen umgehen“, rechtfertigt Posch. Der Bedarf an leistbaren Eigentumswohnungen in Hall sei in ihren Augen jedenfalls gegeben.