Meningitis: Durch frühe Therapie und Impfung beherrschbar
Wien (APA) - Schwere Gehirnhautentzündungen durch bakterielle Infektionen (Meningokokken) sind weltweit keine Seltenheit. Folgenschwere Kran...
Wien (APA) - Schwere Gehirnhautentzündungen durch bakterielle Infektionen (Meningokokken) sind weltweit keine Seltenheit. Folgenschwere Krankheitsausbrüche gibt es immer wieder in Entwicklungsländern mit schlechter Gesundheitsversorgung, vor allem in Afrika. Frühes Erkennen, Antibiotika-Behandlung und die prophylaktische Impfung sind die besten Gegenmaßnahmen.
Meningokokken-Ausbrüche sind speziell ein Problem der armen Länder. In Ländern wie Österreich mit dem Vorhandensein aller Möglichkeiten für Diagnose und Therapie gibt es zwar immer wieder Erkrankungs- und Todesfälle, die Problematik ist aber um Potenzen geringer.
Als Auslöser von gefährlichen Infektionen sind die Meningokokken weltweit hauptverantwortlich für Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen. In Österreich wurden in den vergangenen Jahren jeweils bis zu hundert Fälle von invasiven Meningokokkenerkrankungen jährlich registriert. Wahrscheinlich ist die Dunkelziffer höher, hat vor einiger Zeit Arnold Pollak, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am AKH Wien, betont.
Durchschnittlich endet in etwa jede zehnte Erkrankung tödlich, in zwei von zehn Fällen bleiben Langzeitfolgen wie Lähmungen oder Amputationen unabwendbar. Besonders gefährdet sind vor allem Kleinkinder und Jugendliche, wobei Säuglinge einem bis zu 17-mal höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt sind. Es kann im Falle einer Erkrankung „sehr, sehr rasch, innerhalb von Stunden, zum Tod kommen“, so Pollak. Kritisch ist laut dem Mediziner der Umstand, dass die Erkrankungen zeitlich oft in die Grippesaison hineinfallen und die ersten Symptome, wie etwa Fieber oder Muskelschmerzen, nur schwer zuzuordnen sind.
Hauptverantwortlich für Erkrankungen sind in Österreich dabei zu mehr als zwei Drittel (67 Prozent) Meningokokken-B-Bakterien. Für genau diesen Erregertypus gibt es seit kurzer Zeit einen Impfstoff. Weiters existiert seit längerer Zeit ein Impfstoff gegen Meningokokken-C-Infektionen. Weiters gibt es ebenfalls seit langem Kombinationsvakzine gegen die Meningokokken-Serogruppen A, C, W 135 und Y.
Die Behandlung von Meningokokken-Infektionen besteht in der Gabe von hoch dosierten Antibiotika. Für eine erfolgreiche Therapie ist ein möglichst sofortiger Beginn der Behandlung notwendig. Auch Kontaktpersonen von Erkrankten erhalten in solchen Fällen Antibiotika.