Im Sudan freigelassene Christin reist von Italien in die USA
Rom/Washington/Khartum (APA/AFP) - Die im Sudan wegen ihrer angeblichen Konversion vom Islam zum Tode verurteilte Christin ist von Italien w...
Rom/Washington/Khartum (APA/AFP) - Die im Sudan wegen ihrer angeblichen Konversion vom Islam zum Tode verurteilte Christin ist von Italien weiter in die USA gereist. Meriam Jahia Ibrahim Ishag (26) flog am Donnerstag mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kinder von Rom nach Philadelphia. Es wird erwartet, dass die Familie nach New Hampshire zieht. Dort lebt der Bruder des Ehemanns, ein aus dem Südsudan stammender US-Bürger.
Die US-Regierung hatte in der vergangenen Woche erklärt, sie freue sich, die Familie in den USA zu begrüßen. Ishag war Mitte Mai zum Tod verurteilt worden, weil sie nach sudanesischem Recht durch die Heirat mit einem Christen vom islamischen Glauben abgefallen war. Eigenen Angaben zufolge war die Tochter eines muslimischen Vaters jedoch von ihrer Mutter im christlichen Glauben erzogen worden. Zwölf Tage nach ihrer Verurteilung brachte sie im Gefängnis in Ketten eine Tochter zur Welt. Der Fall sorgte weltweit für Empörung. Politiker und Menschenrechtsorganisationen setzten sich für die Freilassung der Christin ein.
Ein Berufungsgericht hob das Urteil schließlich auf. Als die Familie ausreisen wollte, wurde Ishag jedoch erneut festgenommen, weil sie angeblich gefälschte Dokumente vorgelegt hatte. Ende Juni fand die Familie Zuflucht in der US-Botschaft in Khartum. Diplomaten aus den USA und Italien verhandelten dann mit den sudanesischen Behörden und erreichten eine Ausreisegenehmigung für die Christin. Bei ihrer Ankunft in Rom wurde sie von Ministerpräsident Matteo Renzi begrüßt und anschließend auch von Papst Franziskus empfangen.