Syrien - Aktivisten: IS will Frauen unter Vollschleier zwingen

Beirut/Damaskus (APA/AFP) - Die jihadistische Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hat laut Aktivisten in Syrien eine strenge Kleiderordnung für Frauen verkündet. „Frauen wird komplett das Zeigen der Augen verboten“, zitierte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag eine Erklärung, die von den Extremisten in den Gebieten unter ihrer Kontrolle in der östlichen Provinz Deir ez-Zor verteilt worden sei.

Frauen dürften auch keine „offenen Abayyas“ mehr tragen, die farbenfrohe Kleidung darunter offenbaren. Abayyas sind schwarze, bodenlange Mäntel. Jene dürften außerdem nicht mehr mit Stickereien oder Perlen verziert sein. Zudem dürften Frauen auch keine hochhackigen Schuhe tragen, hieß es den Angaben zufolge in der Erklärung. „Wer immer dagegen verstößt, wird bestraft.“

Laut der Beobachtungsstelle wurde in Teilen von Deir ez-Zor zudem eine Erklärung verteilt, die den Verkauf und das öffentliche Rauchen von Wasserpfeifen, Zigaretten und anderen Tabakprodukten verbietet. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk aus Ärzten und Aktivisten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum nachprüfbar.

Die IS (vormals ISIS/ISIL), die Teile im Norden Syriens und des Iraks in ihrer Gewalt hat, wird für schwere Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverstöße verantwortlich gemacht. In Syrien war die Gruppe erstmals im Frühjahr 2013 aufgetaucht. Andere Rebellengruppen hatten ihre Unterstützung im Kampf gegen Machthaber Bashar al-Assad zunächst begrüßt, sich später aber mit den Jihadisten überworfen.