Nach Streubombenverbot - weltweit immer noch Millionen Blindgänger

München (APA/dpa) - Vier Jahre nach Inkrafttreten des internationalen Streubombenverbots am 1. August 2010 gefährden in einigen Ländern imme...

München (APA/dpa) - Vier Jahre nach Inkrafttreten des internationalen Streubombenverbots am 1. August 2010 gefährden in einigen Ländern immer noch unzählige Blindgänger die Bevölkerung. Allein im südostasiatischen Laos fänden sich von rund 270 Millionen abgeworfenen US-Sprengsätzen aus dem Krieg vor 50 Jahren „noch heute ungezählte Millionen nicht explodierte“, so Handicap International am Donnerstag in München.

Die Organisation kritisierte, dass sich die Hauptproduzenten von Streubomben wie die USA, China und Russland bis heute nicht dem Abkommen angeschlossen haben. Auch die syrische Regierung habe den Vertrag nicht unterzeichnet und diesen Munitionstyp im Bürgerkrieg wiederholt eingesetzt.

Das Streubomben-Abkommen war 2008 in Oslo unterzeichnet worden und am 1. August 2010 in Kraft getreten. Mittlerweile haben sich 84 Staaten verpflichtet, Streumunition weder einzusetzen noch zu produzieren oder weiterzugeben. Bestehende Arsenale sollen laut Vertrag spätestens acht Jahre nach Inkrafttreten vernichtet sein.

Streubomben gelten als besonders heimtückisch. Der Trägerkörper öffnet sich in der Luft und verteilt viele kleine Sprengsätze („Bomblets“) über ein großes Gebiet. Vielfach bleiben sie jahrelang als gefährliche Blindgänger zurück.