Ukraine-Krise - Gespräche der Kontaktgruppe in Minsk

Moskau/Kiew/Minsk (APA/AFP) - Vertreter Russlands, der Ukraine und der OSZE sind am Donnerstag zu Krisengesprächen in Weißrusslands Hauptsta...

Moskau/Kiew/Minsk (APA/AFP) - Vertreter Russlands, der Ukraine und der OSZE sind am Donnerstag zu Krisengesprächen in Weißrusslands Hauptstadt Minsk zusammengetroffen. Ihr Gastgeber, Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko, versprach, „alles Notwendige“ zu unternehmen, um zur Entspannung der Lage in der Ostukraine beizutragen. Das Treffen ging auf einen Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zurück.

Teilnehmer der Krisengespräche waren der ehemalige ukrainische Präsident Leonid Kutschma, der russische Botschafter in der Ukraine, Michail Surabow, und ein Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Russischen Medien zufolge könnten am Freitag Vertreter der bewaffneten Regierungsgegner aus der Ostukraine zu den Gesprächen hinzustoßen.

Rebellenführer hatten ihre Teilnahme allerdings an einen vorherigen Abzug der ukrainischen Truppen aus den Gebieten im Osten des Landes geknüpft. Die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete, die Rebellen wollten auch über einen Gefangenenaustausch sprechen.

Das letzte Treffen der Kontaktgruppe aus Vertretern der Ukraine, Russlands und der OSZE mit den Aufständischen in der Ostukraine hatte am 17. Juli in Kiew stattgefunden. Die per Videokonferenz zugeschalteten Rebellen sagten damals zu, Experten einen sicheren Zugang zur Absturzstelle der malaysischen Passagiermaschine zu ermöglichen.

Die Boeing 777 war am selben Tag auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur abgestürzt. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Übergangsregierung in Kiew und die Rebellen werfen sich gegenseitig vor, die Maschine abgeschossen zu haben.

Die Ukraine gestattete am Donnerstag Australien und den Niederlanden, bewaffnete Kräfte an den Absturzort zu entsenden. Beide Länder dürften insgesamt 950 Soldaten und Ermittler zeitweise in Grabowo stationieren. Zwei Wochen nach dem Absturz sind noch immer nicht alle Opfer geborgen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte bekräftigte nach Gesprächen mit seinem malaysischen Amtskollegen Najib Razak, dass die Bergung der restlichen Opfer absolute Priorität habe.

Nach tagelangen vergeblichen Versuchen erreichten Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) gemeinsam mit einigen niederländischen und australischen Experten das Absturzgebiet des malaysischen Passagierflugzeugs. Dort kam es nach Angaben der russischen Staatsagentur Ria Nowosti am Donnerstag erneut zu Gefechten zwischen der Armee und den Separatisten.