1914/2014 - Fischer gedenkt mit europäischen Staatschefs in Belgien
Lüttich/Wien (APA) - Bundespräsident Heinz Fischer nimmt am Montag in der belgischen Stadt Lüttich an der großen internationalen Gedenkveran...
Lüttich/Wien (APA) - Bundespräsident Heinz Fischer nimmt am Montag in der belgischen Stadt Lüttich an der großen internationalen Gedenkveranstaltung zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs teil. Auf Einladung des belgischen Königs Philippe werden rund 20 Staats- und Regierungschefs bei der Feier im Festsaal des Lütticher Klosters erwartet.
Der Weltkrieg war durch die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28. Juli 1914 ausgelöst worden. Innerhalb einer Woche wurden durch die jeweiligen Bündnisstrukturen alle großen Mächte Europas in den Konflikt hineingezogen. Russland sprang Serbien bei und mobilisierte seine Armee, woraufhin das Deutsche Reich sowohl Russland als auch dessen Verbündetem Frankreich den Krieg erklärte. Weil die deutschen Truppen auch im neutralen Belgien einmarschierten, trat am 4. August auch Großbritannien in den Krieg ein.
Die Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland am 4. August war die erste Völkerrechtsverletzung des Ersten Weltkriegs. Die deutschen Truppen stießen in Belgien auf unerwartet starken Widerstand, was den Plan einer raschen Niederwerfung Frankreichs gefährdete.
Zwölf Festungen rund um die strategisch wichtige Industriemetropole Lüttich stoppten damals den Vormarsch der deutschen Truppen. Sie gingen daraufhin die mit großer Brutalität vor und verübten erste Kriegsverbrechen. Im ersten Kriegsmonat wurden in Belgien tausende Zivilisten ermordet, ganze Orte wurden in Schutt und Asche gelegt.