Neue Mittelschule: ÖVP stellt Ausbau infrage
Wien (APA) - ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka hat am Freitag in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ den Ausbau der Neuen Mittelschule (NMS) ...
Wien (APA) - ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka hat am Freitag in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ den Ausbau der Neuen Mittelschule (NMS) infrage gestellt. 2012 hatte die Regierung ohne vorherige Evaluierung beschlossen, bis 2015/16 alle Hauptschulen auf NMS umzustellen. Lopatka will den Ausbau rückgängig machen, falls die für 2015 angekündigten Evaluierungs-Ergebnisse schlecht ausfallen.
Bis Anfang nächsten Jahres soll die federführend von Experten der Uni Salzburg und der Uni Wien durchgeführte Untersuchung der ersten beiden Jahrgänge der 2008 als Schulversuch gestarteten NMS vorliegen. „Dann müssen wir uns sehr genau anschauen, ob sich das bewährt hat“, so Lopatka. Er habe „größte Zweifel“ daran. „Im Ernstfall muss man auch den Mut haben, das rückgängig zu machen.“
Grund für seine Skepsis sind u.a. die Ergebnisse der Anfang 2014 veröffentlichten Englisch-Bildungsstandardtestungen, bei denen die NMS keine besseren Ergebnisse als die Hauptschulen geliefert haben. Dazu kämen die vom Rechnungshof monierten hohen Kosten durch den Einsatz mehrerer Lehrer pro Klasse in einzelnen Fächern (Lehrerpersonalkosten pro Schüler an NMS: 7.200 Euro, an AHS-Unterstufe: 4.700). „Wenn sich dann noch herausstellt, dass es auch pädagogisch wenig bringt, wenn es also bedeutet, ‚außer Spesen nichts gewesen‘, dann kann man nicht sagen, die NMS muss trotzdem bleiben“, so Lopatka.