Forstprojekt in Imst vorerst gestoppt

Von Hubert Daum

Imst –Es waren ursprünglich so genannte „Steuerteile“, die im Laufe von Feldteilungen kleiner und kleiner wurden. Um den Wildwuchs an Holzrechten in geregelte Bahnen zu lenken, wurde für den Imster Wald vom Sonnberg westwärts bis zur Gemeindegrenze Mitte der 1990er Jahre die Agrargemeinschaft (AG) Mils-Berg gegründet.

Für die relativ junge AG startete 2006 in besagtem Wald unter Federführung des Landes Tirol ein forstwirtschaftliches Projekt mit dem Ziel, den Wald zu verjüngen.

Die Holzschlägerung wurde aufgrund des steilen Geländes finanziell gefördert wie auch die Aufforstung und die dazugehörige Pflege.

Vor drei Jahren stellten sich die ersten Probleme ein: Intensiver Wildverbiss störte die Projektpläne. „Gemeinsam mit den Jagdverantwortlichen, dem Forst und der Gemeinde haben wir so genannte Referenzflächen installiert“, erinnert sich der Obmann des Landwirtschaftsausschusses Hans Strobl, „die Abschusszahlen und der Anteil an Raufutter wurden erhöht.“ Die heurige Evaluierung war ernüchternd: keine Verbesserung bei den Projektzielen. Strobl mutmaßt: „Vielleicht wirkt sich der verstärkte Abschuss, gepaart mit dem schlechten Wuchsboden, noch nicht aus.“ Jedenfalls tagte kürzlich ein Gremium aller Beteiligten: Jagdpächter, Forstinspektion, Jagdbehörde und die Stadt Imst, um über Ursache und Lösungen zu beraten. „Die Holzbringung wurde eingestellt, das Projekt vom Land gestoppt“, weiß Stadtrat Strobl, „ich sehe aber optimistisch in die Zukunft, weil alle Beteiligten an einem Strang ziehen.“

Um das Problem noch genauer zu eruieren, werden nun von der Stadt Imst zusätzlich 700 Quadratmeter eingezäunt und aufgeforstet. Nur so könne man wirklich feststellen, ob das Wild das Hauptproblem ist. Viele der über 300 Holzberechtigten haben allerdings „Nebenwirkungen“ zu tragen: Die Warteliste an Brennholzempfängern ist lang, der nächste Winter kommt bestimmt. Strobl beruhigt: „Wir arbeiten an einer Ersatzlösung.“