NSA-Affäre - Snowdens Asyl läuft ab - Deutsche Pressestimmen
Moskau (APA/AFP) - Zu Ablauf des einjährigen Asyls in Russland für den ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden schreiben Zeitungen am Frei...
Moskau (APA/AFP) - Zu Ablauf des einjährigen Asyls in Russland für den ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden schreiben Zeitungen am Freitag:
Auch der „Kölner Stadt-Anzeiger“ würdigt den seit einem Jahr im russischen Asyl lebenden Informanten Edward Snowden:
„Snowdens ‚Ich‘ ist kein selbstbezogenes, sondern eines, das Millionen Menschen mit einschließt. Sein Heldentum erwächst daraus, dass er zum Wohl vieler anderer etwas getan hat, was für ihn absehbar mit den individuell größtmöglichen Kosten verbunden war. Es ist eine höchst ungewöhnliche Haltung in einer durchrationalisierten, auf Eigennutz bedachten Welt. Das Handlungsmuster der Bundesregierung unterschied sich von Anfang an grundlegend von dem Snowdens. Kanzlerin Angela Merkel wirkte im Wahlkampf genervt von dessen Enthüllungen. Als wollte sie in Wirklichkeit sagen: Hätte er doch bloß alles für sich behalten.“
„Berliner Zeitung“:
„Die Bedeutung der Whistleblower für das Funktionieren der Demokratien steht zumindest in Europa außer Frage. Wenn das so ist, dann muss es für jede europäische Regierung, erst recht für die Bundesregierung unerträglich sein, dass der erfolgreichste und bedeutendste Whistleblower der Geschichte, dass der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden seit einem Jahr auf der Flucht vor der US-amerikanischen Strafgerichtsbarkeit Asyl in Moskau findet, weil er dem Rechtsstaat USA nicht mehr traut und die Europäer ihm keinen Einlass gewähren.“